Vom Irrtum der heidnischen Religionen

Von Julius Firmicus Maternus (um 346)

Die Vergötterung des Wassers im Osiris- und Isisdienst der Ägypter

[…] was bei Erschaffung des Menschen der Schöpfer «bewirkt hat, wie wir früher » gesagt haben, ist in jährlich wiederkehrenden Mahnungen «und Zureden » gegenüber den Verlorenen im einzelnen aufzudecken. «Der Wahrheit zum Zeugnis » werden wir mit klaren Beweisen «und Belegen von » Beispielen nachweisen, daß «der Götterdienst » durch den Teufel «erfunden und ausgeführt wurde », um dadurch den Sinn des Geistes zu beflecken und mit der Hoffnung auf «kommendes » Glück in verkehrter Unterscheidung ewigem Unglück «preisgegebene » elende Menschen zu verderben. Daß es vier Elemente gibt «und sie sich in allen Körpern» finden, «wer» möchte daran zweifeln, d. h. Feuer, Wasser, Luft «und» Erde. Aber diese Elemente sind verschiedenartig « oder» in ihrer Wirksamkeit einander entgegengesetzt. Deshalb sind im Irrtum die Völker, « welche einerseits» den Elementen eine Herrschaft zuweisen, andererseits «das Feuer» noch dazu als den höchsten Gott «betrachten, insoferne» die übrigen von ihm ihre Wesenheit hätten «vermöge der Wärme»; sie wissen also nicht, daß alle Elemente gerade infolge ihrer entgegengesetzten Tätigkeit sich verbinden und daß auch sie Gott zum Schöpfer haben, der die einzelnen ihrem Ort und ihrer Stellung zuweist «und sie erschaffen hat». Dies erkennen wir ja mit dem Verstand oder durch Nachdenken «oder» sehen es «bestimmt» mit den Augen, nämlich daß «die auf sein göttliches Wort erfolgte» Zusammensetzung in gleichmäßiger «Verteilung» auf die Körper «sich vollzieht».

Die Bewohner Ägyptens halten «im Hinblick auf die Wohltaten des Wassers» das Wasser heilig, rufen das Wasser an, verehren das Wasser fortgesetzt mit abergläubischen Gelöbnissen. Aber bei ihren heiligen Gebräuchen, welche sie Mysterien nennen, fügen sie « tragische» Leichenbegängnisse und schaurige, furchtbar unheilvolle Fehden hinzu: Blutschande mit der Schwester und Ehebruch und diese Freveltat durch harte Strafen des Gatten gerächt. Isis ist die Schwester; Osiris der Bruder; Typhon der Gatte. Als letzterer erfahren, daß seine Gemahlin Isis durch die blutschänderischen Begierden ihres Bruders geschändet worden war, tötete er Osiris, zerstückelte ihn gliedweise und streute die zuckenden Gliedmaßen der elenden Leiche längs dem ganzen Ufer des Nilflusses hin. Isis verstieß Typhon und benützte für sich, um ihren Bruder und Gatten zu bestatten, ihre Schwester Nephtus zur Hilfe und den Jäger Anubis, welchem deshalb ein Hundskopf gegeben wurde, weil er die zerstückelten Körperteile mit der Fertigkeit eines Spürhundes fand. Den auf diese Weise gefundenen Osiris übergab Isis dem Grabe. Sicherlich waren sie in Ägypten Könige und Tyrannen zugleich, doch Osiris rechtschaffen, abgesehen von der Freveltat an seiner Schwester, Typhon rasend, zügellos und übermütig. Darum wird jener verehrt, dieser gemieden. Das ist der Kern des Isisdienstes. Im innersten Heiligtum halten sie des Osiris Bild vergraben, beweinen es mit jährlichen Trauerklagen, scheren das Haupt, um das erbärmliche Ende ihres Königs durch die Häßlichkeit eines entstellten Hauptes zu betrauern, zerschlagen sich die Brust, zerfleischen die Arme, entfernen die Narben der alten Wunden, damit durch jährliche Trauerklagen in ihrem Geiste das schaurige und erbärmliche tödliche Ende neu erstehe. Und nachdem sie dies an bestimmten Tagen getan, dann geben sie sich den Anschein, als «suchten» sie die Überreste des zerstückelten Leichnams, und jubeln, wenn sie dieselben gefunden, wie wenn damit der Trauer ein Ende wäre. O elende und nichtige Menschheit! Um deinen Königen Jahr für Jahr düstere Totenopfer zu weihen, vernachlässigst du den höchsten Gott, der alles mit göttlicher Kunstfertigkeit und Leitung geschaffen, und verlierst deine Hoffnung und dein Leben und läßt dich nicht durch den Glanz des dir erschienenen Lichtes auf bessere Wege bringen und suchst nicht die Kennzeichen der wiedererlangten Freiheit und erkennst nicht die Hoffnung des dir verliehenen Heiles und flehst nicht aus Reue über die vergangenen Missetaten um Nachlassung. Vergeblich wähnst du, daß das Wasser, das du verehrst, dir einmal Nutzen bringe. Ein anderes Wasser ist es, durch welches die Menschen erneuert und wiedergeboren werden. Dieses Wasser, das du Jahr für Jahr verehrst, trocknet eine andere Macht aus, indem sie die Adergänge auskocht. oder jedenfalls wird es verunreinigt durch das unglückliche Blutvergießen deines Königs. Jenes Feuer-Wasser, welches du verachtest, wird durch die Majestät des verehrungswürdigen Geistes verherrlicht, daß mit ihm in die alten Narben des Gewissens den gläubigen Menschen Heil und Gesundheit eingeträufelt werde. Doch bei diesen traurigen Leichenbegängnissen, welche in der Tat Leichenbegängnisse sind, die einst stattfanden, deren Reste heute noch vorhanden sind — denn das Grab des Osiris ist heute noch in Ägypten und man sieht dort die Überreste des verbrannten Leichnams — wollen ihre Verteidiger eine natürliche Erklärung beifügen; sie sagen, die Samen der Früchte seien Osiris, Isis die Erde, Typhon die Wärme. Weil nun die durch die Wärme gereiften Früchte zum Lebensunterhalt der Menschen gesammelt, so von der Gemeinschaft mit der Erde gelöst und getrennt werden und wiederum beim Herannahen des Winters ausgesät werden, behaupten sie, daß der Tod des Osiris darin bestehe, wann sie die Früchte einheimsen, die Auffindung aber, wann die Früchte von der wärmenden Umhüllung der zeugenden Erde umfangen in jährlich wiederkehrender Zeugung neu zu entsprießen beginnen. Angenommen, daß dies die richtige Erklärung für jene religiösen Gebräuche ist, angenommen, daß wegen der Früchte den Göttern Gelöbnisse erstattet werden: warum fügst du dann Blutschande, warum Ehebruch, warum die Strafe, das erbärmlich schlimme Ende hinzu? Warum lieferst du den irrenden und einfachhin sündelustigen Menschen mit deinen religiösen Gebrauchen ein böses Beispiel? Die natürliche Erklärung, welche du angibst, möge auf andere Weise verheimlicht werden. Doch warum sollte man verheimlichen, was allen bekannt ist? Warum betrauert ihr die Früchte? Warum beklagt ihr die wieder aufsprießenden Samen? Zur Erhaltung des Menschengeschlechtes ist das alles durch die göttliche Güte des höchsten Gottes geschenkt. Danken muß man deswegen dem höchsten Gott, aber nicht die Freigebigkeit des höchsten Gottes betrauern. Beweinet vielmehr, daß ihr im Irrtum seid und klagt über euren Irrtum in stets wiederholter Trauer. Sucht nicht Jahr für Jahr in religiösen Gebräuchen eine fremde Leichenbestattung, Für eure Leichenbestattungen holt vielmehr Trost in den einzelnen Jahren. O elender Mensch, du freust dich, daß du ich weiß nicht was gefunden habest, während du doch deine Seele durch diese religiösen Gebräuche Jahr für Jahr zugrunde richtest. Du findest dort nur ein Götterbild, das du selbst dort geborgen, mit dem Unterschied, daß du es immer wieder suchst oder betrauerst. Suche lieber die Hoffnung des Heiles, suche das Anbrechen des Lichtes, suche, was dich dem höchsten Gott empfiehlt oder versöhnt, und wenn du den richtigen Weg des Heiles gefunden hast, dann freue dich und verkünde frei mit erhobener Stimme: wir haben’s gefunden und freuen uns, wann du von diesem Verderben auf deine Reue hin durch die Gnade des höchsten Gottes erlöst worden bist.

Die Vergötterung der Erde im Kybele (Magna Mater)- und Attisdienst der Phygier

Die Phrygier, welche Pessinunt bewohnen an den Ufern des Gallusflusses, weisen der Erde den Vorrang vor den anderen Elementen zu und erklären sie als Mutter des Alls. Auch sie haben, um für sich eine Anordnung jährlicher religiöser Gebräuche vorzunehmen, der Liebe eines reichen Weibes, und zwar ihrer Königin, welche die spröde Zurückweisung von seiten eines geliebten Jünglings grausam rächen wollte, in jährlichen Trauerklagen eine religiöse Weihe gegeben. Damit sie nun dem zornigen Weibe Genüge leisteten oder der Reuigen Trost verschafften, faselten sie von einem Wiederaufleben des kurz zuvor Begrabenen und errichteten, da das Herz des Weibes in übermäßig großer Liebe brannte, dem verstorbenen Jüngling Tempel. Was sodann das zornige Weib zur Rache für verschmähte Schönheit getan, das sollen die von ihnen eingesetzten Priester erdulden. So wird in jährlichen religiösen Gebräuchen der Erde zu Ehren jene prunkvolle Leichenbestattung veranstaltet, um die erbärmliche schlimme Leichenbestattung zu ehren, während dabei den Menschen die Überzeugung beigebracht wird, daß sie die Erde verehren. Hier, allerheiligste Kaiser, nehmen sie ebenfalls, um jenen Irrtum zu verschleiern, an, daß auch diese religiösen Gebräuche auf natürlicher Begründung beruhen. Sie behaupten, die Früchte lieben die Erde. Attis aber, sagen sie, sei gerade das, was aus den Früchten erwächst, die Strafe indes, welche er erduldete, sagen sie, bestehe in dem, was der Schnitter mit der Sichel an den gereiften Früchten tut. Sie nennen es seinen Tod, wenn die Samen gesammelt und eingeheimst werden, sein Aufleben wiederum, wenn in jährlichem Wechsel die Samen ausgestreut und wieder an ihren Ort gesteckt werden. Ich möchte nun, daß sie mir auf meine Frage Antwort geben, warum sie diese einfache Sache der Samen und Früchte mit einer Leichenbestattung, mit einem Todesfall, mit spröder Zurückweisung, mit Strafe, mit Liebe in Verbindung gebracht haben. War es somit nicht etwas anderes, was gesagt werden sollte? War es somit nicht das, was die elenden Sterblichen tun sollten, indem sie dem höchsten Gott für die Früchte Dank abstatten? Um für die neu erwachsenen Früchte Dank abzustatten, heulst du, um dich zu freuen, klagst du, und noch nicht hast du dieses Tun bereut, wiewohl du die richtige Erklärung eingesehen hast, sondern du handelst so, um mit den jährlichen Trauerfeiern beschäftigt immer das Leben zu fliehen und den Tod zu suchen. Sie mögen mir sagen: Was hat dies den Früchten genützt, daß sie ihr Weheklagen in jährlichen Jammertönen erneuern, daß sie über die unselige neu veranstaltete Leichenbestattung aufseufzen, daß sie dies auf natürliche Erklärung zurückführen? Ihr trauert und klagt und verheimlicht eure Trauer durch eine andere Begründung. Es weiß der Landmann, wann er die Erde mit dem Pflug zerteilen soll, weiß, wann er den Furchen das Getreide anvertrauen muß, weiß, wann er die durch die Sonnenglut gereiften Samen sammeln, weiß, wann er die gedörrten Fruchte dreschen muß. Das ist die natürliche Erklärung, das sind die richtigen Opfer, welche von den Menschen mit gesundem Sinn in jährlicher Arbeit gebracht werden; diese einfache Sache verlangt die Gottheit, daß die Menschen beim Sammeln der Früchte den bestimmten Gesetzen der Jahreszeiten dienen. Warum suchte man für diese Ordnung die Wahnidee eines elenden Todesfalls? Warum wird mit Tränen verheimlicht, was nicht geheimgehalten werden sollte? Sie müssen also bekennen, daß diese religiösen Gebräuche nicht zur Ehre der Früchte, sondern zu Ehren eines fremdartigen Todesfalls angeordnet wurden, Denn wenn sie die Erde die Mutter aller Götter nennen, diejenigen, welche diesem Elemente die erste Rolle zuteilen, so ist sie in der Tat ihrer Götter Mutter. Das leugnen oder weisen wir gar nicht zurück; denn aus ihr setzen sie ja ihre Götter zusammen und machen sie stets aus Stein oder Holz. Die ganze Erde umströmen die Meere und sie wird hinwiederum durch den sie umgebenden Kreis des Ozeans umschlossen und eingefaßt, wird auch mit der hohen Wölbung des Himmels bedeckt, von den Winden durchweht, von Regenströmen bespritzt und gesteht ihre Angst durch fortgesetztes Beben und Zittern. Erwägt, was euch erwartet, die ihr Derartiges verehrt, wenn doch eure Götter euch ihre Schwäche in täglichen Geständnissen verraten.

Die Vergötterung der Luft durch die Assyrier und Afrikaner im Kult der Juno caelestis

Die Assyrier und ein Teil der Afrikaner nehmen an, daß die Luft die Führung unter den Elementen habe und verehren sie mit einer erträumten Vorstellung. Gerade ihr nämlich, das heißt der Luft, haben sie unter dem Namen Juno oder der jungfräulichen Venus – wenn überhaupt einmal der Venus Jungfräulichkeit gefiel – eine religiöse Weihe gegeben. Sie behaupten, Juno sei – natürlich darf auch hier Blutschande nicht fehlen – aus einer Schwester des Jupiter zu dessen Gemahlin geworden. Sie haben wahrhaftig dieses Element zu einem Weibe gemacht, ich weiß nicht durch welche Verehrung bewogen. Rufen sie etwa, weil die Luft zwischen Meer und Himmel gelagert ist, dieselbe durch Priester mit weibischen Lauten an? Sage mir: Ist das eine Gottheit, die im Manne ein Weib sucht, der der Priesterchor nicht anders dienen kann, als daß sie ihr Gesicht weibisch gestalten, ihre Haut glätten und das männliche Geschlecht durch Weiberschmuck entehren? Man kann in ihren Tempeln bei öffentlichem Geseufze erbärmliche Aufzüge schauen, wie Männer sich als Weiber gebrauchen lassen und die Schmach ihres unreinen und unzüchtigen Leibes mit großsprecherischer Prahlerei kundtun. Sie geben ihre Schandtaten bekannt und bekennen die Schmach des befleckten Leibes mit der schändlichsten Ergötzung. Sie zieren weibisch ihre wohlgepflegten Haare, und bekleidet mit feinen Gewändern halten sie kaum ihr Haupt am schlaffen Nacken aufrecht. Wenn sie so das männliche Aussehen getilgt haben, rufen sie ganz erfüllt vom Flötenklang ihre Göttin an, um, vom ruchlosen Geiste erfüllt, törichten Menschen gleichsam die Zukunft vorauszusagen. Was ist das für eine Ungereimtheit oder was für eine Ungeheuerlichkeit? Sie verleugnen sich als Männer und sind doch keine «Weiber»; sie wollen als Weiber gelten, aber etwas anderes verrät jede Eigenschaft ihres Körpers. Man muß auch bedenken, was das für eine Gottheit ist, welche an der Freundschaft mit einem unreinen Leib eine solche Freude hat, welche sich an unzüchtige Glieder hängt, welche durch Besudelung und Befleckung des Leibes versöhnt wird. Errötet über alle Maßen, ihr Elende; anders hat euch Gott geschaffen. Wenn eure Schar zum Richterstuhl des göttlichen Richters hinzutritt, werdet ihr nichts mit euch bringen können, was Gott, der euch erschaffen, gelten läst. Weiset diesen so unseligen Irrtum zurück und gebt die Neigungen unheiligen Sinnes endlich einmal auf. Verdammt nicht den Leib, welchen Gott geschaffen, durch das frevelhafte Gesetz des Teufels zu eurem Unheil; solange es die Zeit noch gestattet, schaffet Abhilfe. Die Barmherzigkeit Gottes ist reich, er verzeiht gerne. Er läßt die neunundneunzig Schafe zurück und sucht das eine verlorene und als Vater gibt er dem verschwenderischen Sohne nach dessen Rückkehr ein Festgewand und bereitet ihm ein Mahl. Ich will nicht, daß die Menge der Vergehen euch in Verzweiflung stürze: der höchste Gott erlöst durch seinen Sohn Jesus Christus unseren Herrn alle, die es wollen, und verzeiht den Reuigen gerne und fordert nicht viel zur Verzeihung. Allein schon durch Glauben und Reue könnt ihr wieder erlangen, was immer ihr durch die ruchlosen Wahngebilde des Teufels verloren habt.

Töricht ist endlich die göttliche Verehrung des Feuers

Die Perser und die Magier alle, welche innerhalb der Grenzen des persischen Gebietes wohnen, geben dem Feuer den Vorzug und glauben das Feuer allen Elementen voranstellen zu sollen. Sie teilen deshalb das Feuer in zwei Kräfte, indem sie seine Natur auf die beider Geschlechter übertragen und mit dem Bildnis eines Mannes und Weibes die Wesenheit des Feuers bestimmen. Und zwar stellen sie das Weib mit dreigestaltigem Gesicht dar und bringen an ihm ungeheuerliche Schlangen an. Das tun sie deshalb, damit sie nicht mit ihrem Stammvater, dem Teufel, irgendwie in Widerspruch stehen, sondern damit ihre Göttin durch ihr Schlangengewimmel mit den berüchtigten Abzeichen des Teufels geziert werde. Wenn sie aber den Mann als Viehdieb verehren, übertragen sie dessen Kult auf die Macht des Feuers, wie dessen Prophet uns mit den Worten überliefert hat:Eingeweihter der Rinderstehlerei, Mithelfer des erlauchten Vaters . Ihn nennen sie Mithras, vertrauen aber seinen Kult verborgenen Höhlen an, um so immer, in die düstere, schauerliche Finsternis versenkt, der Gnade eines glänzenden und hellen Lichtes aus dem Wege zu gehen. O wahrhaftige Weihe einer Gottheit! O verwerfliche Erfindung und barbarische Einrichtung! Du hältst den für einen Gott, dessen Verbrechen du eingestehst. Warum preist ihr also, die ihr behauptet, es würden in diesen Tempeln die heiligen Kulte der Magier regelrecht nach persischem Gebrauche ausgeübt, nur diese Gebräuche der Perser? Wenn ihr dies des römischen Namens wert erachtet daß ihr den heiligen Kulten der Perser, daß ihr den Gesetzen der Perser dienstbar seid […] welche mit einem Schild bewaffnet, mit einem Panzer bedeckt auf dem Gipfel der höchsten Burg heilig gehalten wird. Der dritte Teildas zweite Dritteil? ist der, welcher in rauhen und verborgenen Wäldern die Herrschaft über die Tiere des Feldes erlangt. Der letzte Teil dieser dreifachen Anordnung ist der, welcher die Wege der Ausschweifung, welcher verwerfliche Gelüste, welcher die Lockungen einer verkehrten Begierlichkeit kundtut. Deswegen weisen sie den einen Teil dem Kopf zu, daß er den Zorn des Menschen gewissermaßen zu «enthalten» scheint. Den andern verlegen sie ins Herz, daß es den Wechsel der verschiedenen Gedanken, welche wir in vielfältiger Aufmerksamkeit fassen, nach Art von Wäldern zu enthalten scheint. Der dritte Teil wird in die Leber versetzt, wo die böse Begierde und die sinnliche Lust entsteht. Dort erregt nämlich die vereinigte Fülle der zeugungskräftigen Samen in natürlichen Trieben leidenschaftliches Verlangen. Was nun diese Einteilung bezweckt, beachtet genau, damit die wahrheitsgemäße Erklärung leicht die Erfindung bekämpfe. Wenn die Seele zerteilt und ihr Wesen nach der verschiedenen Art ihrer Wirksamkeit auseinander gerissen wird, beginnt sie, mit Zerstörung ihrer Beschaffenheit zu sein, was sie «nicht» gewesen war. Etwas anderes ist nämlich der Verstand, etwas anderes der Zorn, etwas anderes die Begierlichkeit. Diese Einteilung löst also die Seele auf und bringt infolge dieser Abtrennung den größten Verlust mit sich und nicht wahrt sie ihre ungeschmälerte Gestalt und Form, wenn sie in drei verschiedenartige getrennt und zerteilt wird; sie wird, um es richtiger zu sagen, infolge dieser Teilung sterblich. Denn alles, was geteilt werden kann, ist ein Körper. Ein Körper aber ist notwendigerweise sterblich. Wenn also die Seele zerteilt wird, ist sie ein Körper; wenn sie ein Körper ist, ist sie ebenfalls notwendigerweise sterblich. Treffliche, famose Erfindungen dieses Irrwahns! Den größten Gefallen erweist uns diese göttliche Weihe: wir lernen aus diesen Lehren und Kulten, daß die Seelen sterblich sind.

Kult des kretischen und thebanischen Bacchus oder Liber

In dieser Weise sind, allerheiligste Kaiser, die Elemente vom verlorenen Menschen vergöttert worden. Doch es bleiben noch andere abergläubische Gebräuche übrig, deren Geheimnisse enthüllt werden müssen, des Liber und der Libera, welche alle eurem heiligen Urteil bekanntzugeben sind, damit ihr erkennt, daß bei diesen heidnischen Religionen tote Menschen vergöttert wurden. So war Liber ein Sohn des Jupiter, nämlich des Königs von Kreta. Einer ehebrecherischen Mutter entstammt wurde er bei seinem Vater über Gebühr sorgsam aufgezogen. Die Gemahlin des Jupiter mit Namen Juno suchte, von stiefmütterlichem Groll erfüllt, auf jede Weise dem Kinde Nachstellungen zu bereiten, um es zu morden. Als der Vater in die Fremde reiste, vertraute er, wohl kundig des geheimen Unwillens seiner Gemahlin, den Sohn Wächtern zum Schutze an, die ihm dafür geeignet schienen, damit nichts aus Arglist von seiten des zornigen Weibes geschehe. Da fand Juno für ihre Nachstellungen den günstigen Zeitpunkt. Noch heftiger erregt, weil der Vater vor seiner Abreise dem Knaben den königlichen Thron und das Zepter übergeben hatte, bestach sie zuerst die Wächter mit königlichen Belohnungen und Geschenken, dann stellte sie ihre Helfershelfer, die sogenannten Titanen, in den inneren Räumen des Königspalastes auf und gewann durch Spielzeug und einen kunstgerecht gefertigten Spiegel das kindliche Gemüt derart, daß die königlichen Gemächer verlies und, von kindlichem Sinn verleitet, an den Ort des Hinterhalls sich führen ließ. Dort wurde er gefangen genommen und ermordet; damit keine Spur des Mordes entdeckt werden könnte, zerschneidet die Schar der Helfershelfer stückweise die Glieder und teilt sie unter sich. Um dieser Untat noch eine andere beizufügen, kochen sie aus großer Angst vor der Grausamkeit des Tyrannen auf verschiedene Weise die Glieder des Knaben und verzehren dieselben, um sich mit einem bis auf jenen Tag unerhörten Essen eines Menschenleibes zu nähren. Das ihr zugeteilte Herz verwahrt die Schwester mit Namen Minerva, weil auch sie Genossin der Freveltat war, als offenkundigen Beweis für die Anzeige und als Handhabe, um das Ungestüm des rasenden Vaters zu dämpfen. Nach der Rückkehr berichtet die Tochter den Hergang der Untat. Da läßt der Vater, durch das schauerliche Unglück und den Verlust sowie durch seine furchtbare herbe Trauer veranlaßt, die Titanen nach verschiedenartigsten Qualen töten. Keine Folter noch Strafart wurde bei der Rächung des Sohnes unterlassen, sondern durch alle Arten von Strafen rächte der Rasende die Ermordung des Sohnes, wie er auch beschaffen sein mochte, zwar mit väterlichem Wohlwollen, aber mit tyrannischer Gewalttätigkeit. Weil nun der Vater die Qualen seines betrübten Gemütes nicht länger ertragen konnte und weil der Schmerz über den Verlust durch keine Trostgründe gelindert wurde, ließ er dessen Abbild aus Gyps in einer plastischen Darstellung fertigen und der Künstler mußte das Herz des Knaben, durch welches auf Anzeige der Schwester hin die Untat aufkam, in den Teil einsetzen, durch welchen die Umrisse der Brust gebildet waren. Nachher ließ er statt eines Grabhügels einen Tempel errichten und stellte einen Priester als Erzieher des Knaben an. Er hieß Silen. Die Einwohner von Kreta veranstalten, um die Wut ihres tobenden Herrschers zu mildern, Tage feierlicher Leichenbestattung und setzen eine jährliche Feier und religiöse Weihe alle drei Jahre fest, wobei sie alles der Reihe nach tun, was der Knabe beim Sterben getan oder gelitten hat. Sie zerfleischen mit den Zähnen einen lebenden Stier, wodurch sie das grausame Mahl in jährlicher Erinnerung darstellen, und durch dunkle Wälder hin in verworrenem Geschrei laut wehklagend ahmen sie das tolle Rasen nach, damit jene Untat nicht als Tat der Hinterlist, sondern der Tollheit erscheine. Es wird die Kiste herbeigebracht, in welcher die Schwester das Herz heimlich geborgen hatte; durch Flötenklang und Klingen von Schallbecken deuten sie das Spielzeug an, mit welchem man den Knaben hintergangen hatte. So war zu Ehren des Tyrannen durch das unterwürfige Volk derjenige zu einem Gott erhoben, welcher keine Bestattung erhalten konnte. Es gab auch einen anderen Liber, der in Theben Tyrann war, berühmt durch die Macht seiner Zauberkunst. Er fesselte Weibergemüt durch gewisse Gifttränklein und Gesänge an sich, dann gebot er nach eigener Willkür den Rasenden grausame Taten, um diese vornehmen, rasend gewordenen Weiber zu Dienerinnen seiner Leidenschaften und Freveltaten zu haben. Welche Freveltaten er verübt oder welch ungeheuerliche Untat er der Mutter gegen ihren Sohn oder den Schwestern wider ihren Bruder geboten hat, wird täglich auf den Theaterbühnen von den Verfassern der Tragödien überliefert, auf daß die ruchlose Grausamkeit des verbrecherischen Tyrannen in den Herzen der Zuhörer durch die schaurigen Vorträge neu auflebe. Ihn beraubte Lykurg, geschützt durch die Verschwörung besonnener Männer, des Thrones und vertrieb ihn aus der Vaterstadt. Er war nämlich so weibisch geworden, daß er dem Beschluß von Männern nicht länger widerstehen konnte. Wie er ein weibischer Ballettänzer gewesen und den Lüsten von Buhlen zu Diensten war, wird in den griechischen Gymnasien herabgeleiert. Doch nicht einmal mit seiner Flucht und Verbannung begnügte sich Lykurg, sondern aus Furcht, er möchte auf der Flucht auch von andern aufgenommen werden und so die Saat seiner schmählichen Freveltaten auch in einer anderen Gegend ausstreuen, umgürtete er sich mit dem Schwert und verfolgte die Schmach seiner Vaterstadt mit einem bedrohlichen Erlaß. Da warf Liber die Wollenbinden, welche er ringsum mit Weinlaubkränzen zu umwinden pflegte, weg und floh mit seiner weibischen Begleitung – es folgten ihm nämlich nur die Genossen seiner Buhlereien, Schandtaten und Leidenschaften – der ganzen Küste des benachbarten Meeres entlang und irrte mit höchster Angst und Verzweiflung herum. Dort wurde er unter trunkenen Frauenzimmern und berauschten Greisen, während ihm noch der schandbare Aufzug vorausging, der eine in abscheulich schwarzem Gewand, der andere durch Vorzeigen einer Schlange Schrecken einflößend, ein dritter mit blutigem Mund eben die lebenden Glieder eines Tieres zerfleischend, von Lykurg ergriffen und bei der nächsten Felswand, welche eine ungeheuer jäh abfallende Höhe mit unwegsamen Felsen gebildet hatte, ins Meer hinabgestürzt. So sollte der zerfleischte Leichnam noch lange in den Meereswogen umhergetrieben den verirrten Sinn der Völker zu einer gesunden und nüchternen Ordnung mittels der harten Strafe zurückbringen. Von diesem Ende des Liber sagt Homer, um seine Flucht und Angst kundzutun und seinen Tod zu veranschaulichen:

„Auch selbst Dionysos voll Schreckens

Taucht‘ in die Woge des Meers und Thetis nahm in den Schoß ihn,

Welcher erbebt‘ angstvoll vor der drohenden Stimme des Mannes“.

Es ahmt dir, Lykurgus, nach und folgt deinem besonnenen Verfahren auch unser Konsul Postumius; und er weicht nicht ab von deinen heilsamen Gesetzen. Denn wie wir in den Büchern der Annalen finden, wurden Bacchanalische Freveltaten auf die Anzeige eines gewissen Jünglings Aebutius hin entdeckt. Noch waren in der Stadt Rom die Sitten rein und verlangte niemand nach ausländischem Wahnglauben unter Lockerung der Sitten. Da fehlte weder der Senat dem Konsul noch die Gesetze der Republik noch der Konsul den Gesetzen, sondern nach einem Verhör aller, welche über die frevelhaften Erfindungen dieses Kultes Aussage machten, wurde gegen alle mit einer strengen, ja echt römischen Untersuchung des Falls die Todesstrafe nach Urteil der Ratsversammlung beschlossen, und die Racheschwerter der Konsuln kamen erst zur Ruhe, als dieses Übel mit der Wurzel beseitigt war. O Strafe, würdig des römischen Namens! O lobenswerte Festigkeit früherer Tugend! Nicht einmal seine Mitbürger wollte der Konsul verschonen, wenn ausländische Laster zur Säuberung des Vaterlandes ausgerottet wurden.

Kult der Ceres von Henna (Eleusinische Mysterien)

Es folgt diesem lasterhaften Kult und ahmt die Anordnung einer Leichenbestattung nach die Weihe des Todes der Tochter durch Ceres, eine Frau von Henna. Denn alles was der Vater auf Kreta hinsichtlich seines Sohnes getan, das hat alles Ceres bei Henna nach Verlust ihrer Tochter in maßlosem Mutterschmerz angeordnet. Wie das geschehen ist, will ich in kurzer Ausführung behandeln. Die einzige Tochter der Ceres, welche die Griechen Persephone, die Unsrigen mit Änderung des Wortes Proserpina nennen, wünschten mehrere zur ehelichen Gemeinschaft. Die Mutter überlegte sorgsam mit Rücksicht auf die Verdienste der einzelnen und während noch allen die Entscheidung der Mutter ungewiß erschien, konnte ein reicher Bauer, der wegen seiner Reichtümer Pluton hieß, die Verzögerung und den Aufschub nicht mehr ertragen und er raubte in verwegenem Liebesglühen und erhitzt durch die Glut verkehrter Liebe die Jungfrau, die er beim Percus vorfand. Der Percus ist ein See im Gebiete der Stadt Henna, sehr lieblich und anmutig, dessen Lieblichkeit von dem bunten Blumenflor herrührt. Er ist nämlich das ganze Jahr mit abwechselnd nacheinander blühenden Blumen umkränzt. Dort wirst du finden, was von Hyazinthen in den Stengeln schwillt, dort die Blätter der Narzisse oder was die goldene Rose oberhalb färbt, dort wuchert der glänzende Efeu weich über den Boden hin und findet sich bei purpurnen Veilchen lieblich der rötliche Majoran, und nicht fehlen bei diesem Kranz die Lilien. Ein durchaus geeigneter Ort, um durch seine Anmut Mädchenherzen anzuziehen und festzuhalten. An diesem Ort wurde die Jungfrau gegen Abend von Pluton vorgefunden, mit Gewalt geraubt, auf einen Wagen gesetzt und mit zerrissenen Kleidern und zerrauften Haaren entführt. Nichts nützten die beibehaltenen Nägel gegen den bäurischen Liebhaber noch half das Geschrei und Geheule noch das Lärmen der übrigen Mädchen. Da meldete eine, als niemand aus der Stadt zu Hilfe kam, in schnellem Lauf – die Angst gerade beschleunigte ihn – der Mutter den Raub der Jungfrau. Gegen den Räuber führte die entrüstete Mutter eine bewaffnete Schar. Doch dem Pluton entging das Herannahen der Mutter nicht, sondern als er zur Stadt die Augen zurückwandte und die ungezählten Haufen mit der Mutter herankommen sah, faßte er in der Verzweiflung einen schrecklichen Entschluß. Er lenkte das Viergespann, durch das der Wagen gezogen wurde, mitten in den See hinein. Dieser verlor sich in tiefen Strudeln. Dort tauchte er mit der geliebten Jungfrau unter und gab der erbarmungswürdigen Mutter durch den Tod ihrer Tochter ein trauriges Schauspiel. Die Einwohner von Henna erdichteten nun, um für den Mutterschmerz einen Trost erfinden zu können, der König der Unterwelt habe die Jungfrau geraubt, und damit Glaubwürdigkeit sich mit der Erfindung verbinde, behaupteten sie, er sei bei Syrakus an einem andern Ort mit der Jungfrau in die Erde getaucht. Sie errichten wahrhaftig dem Räuber und der Jungfrau mit sorgsam gesammelten Geldern einen Tempel und ordnen jährliche Gelöbnisse an. Doch auf keine Weise wird der Schmerz der Mutter gebannt und die Qualen mütterlicher Sehnsucht werden nicht geheilt, sondern im Wahn, es sei in der Tat ihre Tochter bei Syrakus gesehen worden, kam sie unter Führung ihres Güterverwalters Triptolemus in nächtlicher Reise zum Gestade der Stadt Syrakus mit Trauergewand, in schmutzigem Aufzug. Dort fehlte auch einer nicht, welcher die leichtgläubige Mutter in ihrem Unglück täuschte. Es behauptet ein gewisser Pandarus, er habe unweit von Pachynus den Räuber mit der Jungfrau ein Schiff besteigen sehen. Das Weib war überzeugt, da sie ja irgendwie zu hören wünschte, daß ihre Tochter lebe, und belohnt die Stadt mit unermeßlichen Geschenken. Die Syrakusaner umkleiden, bewogen durch die Freigebigkeit des Weibes, den Raub der Jungfrau mit religiöser Weihe und mildern den Schmerz der Mutter, indem sie zu Ehren der Tempel eine elende Leichenbestattung mit Prunk begehen. Aber auch dies genügt der Mutter nicht, sondern sie besteigt ein Schiff und sucht ihre Tochter an fernen Gestaden. So kam sie, durch Sturm und Unwetter umhergeworfen, in die Gegend einer attischen Stadt. Dort von den Einwohnern gastlich aufgenommen, teilt sie ihnen den bisher unbekannten Weizen mit. Der Ort erhielt nach der Heimat und der Ankunft des Weibes seinen Namen, er wurde nämlich Eleusin genannt, weil Ceres nach Verlassen der Heimat dorthin gekommen war. So wurde sie, weil sie durch Verteilung des mitgebrachten Getreides die Anweisung für die Getreideernte gegeben, nach ihrem Tode wegen der Wohltat, die aus der Fülle der Früchte entsprang, an diesem Orte beigesetzt und zugleich vergöttert und samt ihrer Tochter mit göttlichen Namen benannt. Es beliebt nämlich der griechische Leichtsinn, die, welche ihm etwas verschafft haben oder durch Rat oder Tat ihm geholfen, mit göttlichen Namen zu benennen; so wird von ihnen eine angenehme Dienstleistung damit vergolten, daß sie diejenigen Götter nennen und für Götter ansehen, welche ihnen einmal genützt haben. So zweifelt Nisa an seinem Liber nicht noch hat Sparta betreffs neuer Gestirne Bedenken, der düstere Öta verbrennt und vergöttert Herkules und von den törichten Kretensern wird noch das Grab des toten Jupiter verehrt. Es wird jedoch, allerheiligste Kaiser, als Zutat zu diesem verruchten Irrwahn etwas hinzugefügt, was diese Menschen, d. h. Liber und Proserpina, gleichsam mit größerem Ansehen schützend umgibt. Den Liber wollen nämlich die griechischen Erdichtungen auf die Sonne beziehen, die Proserpina aber, welche sie Libera nennen, denken sie sich als den Mond. Wie ungereimt und wie erbärmlich das ist, können wir aus der Erklärung des wahren Sachverhalts selbst entnehmen. Wer hat die Sonne als Knaben gesehen? Wer hat getäuscht, wer getötet? Wer hat zerfleischt, wer zerteilt, wer sich mit dessen Gliedern gemästet? Wer hat den Mond geraubt, wer ihn verschwinden lassen? Wer hat ihn zur Gattin des Pluton gemacht? Doch auch diesen Irrwahn wollen sie wieder durch eine natürliche Erklärung decken: vom ungeteilten und geteilten Sinn, d. h. ton ameriston kai ton memerismenon noun; mit dieser Begründung glauben sie jene verehren zu können. Sagt mir, ihr elenden Sterblichen, warum fügt ihr natürlichen Dingen Leichenbestattungen hinzu? Warum befleckt ihr eine göttliche Einrichtung mit schauderhaften, grauenhaften Todesfällen? Wozu braucht es eine solch harte und grausame Quälerei? Was will denn dieser Wahn, daß sich mit göttlichen Dingen der Vorgang eines schaurigen Unheils verbinde? Daß die Natur der Gestirne, welche der höchste Gott nach bestimmten Gesetzen geschaffen, mit Trauerklagen über einen unseligen Todesfall sich vereinige? Wozu nützt ein solches Tun? Ihr mischt Irdisches mit Himmlischem, Vergängliches mit überirdischem, Finsternis mit dem Licht, wenn ihr Schmerzen und Klagen von Manschen mit göttlichen Ehren umgebt.

Scheltrede der Sonne an die Götzendiener

Wenn die Sonne das ganze Menschengeschlecht zusammenrufen und zu ihm in einer Rede spräche, würde sie euch Hoffnungslose ungefähr mit folgenden Worten erschüttern: „Wer hat euch, vergängliche Menschen, die ihr alle Tage euch gegen den höchsten Gott auf verschiedene Weise empört, zu dieser ungeheuerlichen Tat getrieben, daß ihr in frevelhafter Leidenschaft und ruchlosem Irrwahn willkürlich mich sterben und leben lasset? Möchten doch Erfindungen dem hergebrachten Brauche oder einer einzigen Art eures törichten Sinnes entspringen! Möchten doch ohne Schmach für mich eure verwerflich frevelhaften Ideen sich ausspinnen! Nun schont ihr auch mich nicht, indem ihr mich in den Abgrund schleudert und euer Gerede kennt gar keine Rücksicht, sondern zugleich mit meiner Entehrung eilt ihr in euer tödliches Verderben. Die einen versenken mich in Ägypten in die Wellen des Nils und dessen reißende Strudel aus hartnäckiger Raserei, andere beklagen mich, indem sie sich entmannen, andere kochen mich, nachdem sie mich grausam hingemordet, entweder in einem Topfe oder heften an sieben Bratspieße die zerstückelten Glieder meines Leibes. Wer nur ein wenig mit friedlichen Worten schmeichelt, denkt sich unter mir den Lenker eines Viergespanns. Werfet doch einmal einen solch verderblichen Wahnsinn von euch, laßt euch durch heilsame Überredung mahnen und sucht den wahren Weg des Heiles. Ein Feind Gottes ist es, der dies ausgedacht oder ausgesonnen hat und nicht eine einfache oder übliche Strafe begleitet die Untat eines solchen, der die Geheimnisse mit ruchlosen Ideen befleckt, der über das herrliche Gotteswerk derartiges erfunden hat. Betrauert eure Toten, ihr, die ihr auch selbst eines gleichen Todes sterben werdet, spendet euren Königen nach eurem Willen Totenopfer und tröstet sie über den Verlust ihrer Kinder durch eine andere Art von Heilmitteln hinweg. Betrauert den Liber, betrauert die Proserpina, betrauert den Attis, betrauert den Osiris, aber ohne unserer Würde Schmach anzutun. Ich will mich nicht durch deren Grabhügel und Asche führen lassen, will nicht meinen Namen zur Förderung eures Irrwahns hergeben. Zum Beginn des Tages bin ich von Gott geschaffen worden, das allein genügt mir. Warum beraubt ihr mich der Würde und Ehre des Amtes? Als etwas anderes hat mich Gott geschaffen, etwas anderes bin ich nach seinem Gebot, und ihr zerteilt mich nach eurer Laune, zerfleischt mich nach eurer leidenschaftlichen Willkür. Was ich bin, das lediglich zeige ich an mir und nichts anderes sollt ihr euch unter mir vorstellen, als was ihr an mir seht. Das ist Gott angenehm, das nimmt Gott gerne an, das führt die Menschen zum Weg des Heiles, wenn ihr die Irrtümer wegwerft und schlicht und gläubig Gottes Gnade schöpft.“ Dies, allerheiligste Kaiser, in einer zur Darstellung der Sitten geeigneten Rede gesagt zu haben, möge meinerseits genügen. Doch ich will jetzt durch die Lehre der heiligen Lesungen unterrichtet die verlorenen Menschen mit einem religiösen Gespräch ermahnen. Wenn es Götter sind, die ihr verehrt, warum betrauert ihr sie dann? Warum beklagt ihr sie in jährlicher Trauer? Wenn sie der Tränen und der Trauer wert sind, warum überhäuft ihr sie mit göttlichen Ehrenbezeugungen? Tut also das eine von beiden: entweder betrauert sie nicht, wenn sie Götter sind, oder wenn ihr sie der Trauer und Tränen wert erachtet, dann nennt sie nicht Götter, damit nicht durch eure Trauer und eure Tränen die Majestät des göttlichen Namens entheiligt wird. Doch weil der verdorbene Sinn, verstrickt in die Schlingen frevelhafter Leidenschaft, durch keinen Vernunftgrund wiederhergestellt werden kann, will ich das übrige behandeln, damit die Barmherzigkeit Gottes, wenn alles bekannt gemacht und aufgedeckt ist, was gottlose Schlechtigkeit, mit einer religiösen Weihe versehen, im Namen unseres Herrn Jesu Christi die Gefallenen aufrichte, die Flüchtigen zu sich zurückrufe, die Zweifelnden stärke, die Irrenden bessere und, was die Hauptsache ist, den Sterbenden Leben verleihe.

Kult des Adonis in Verbindung mit Mars und Vulcanus

In den meisten Städten des Orients – dieses Übel dürfte auch zu uns herübergekommen sein – wird Adonis als Gemahl der Venus beklagt und sein Mörder und die Wunde den Umstehenden gezeigt. Mars hatte nämlich Gestalt und Form eines Wildschweins angenommen, und um für sich die erste Stelle in der Liebe der Venus zu behaupten, tötete er den unvorsichtig gegen ihn anstürmenden Jüngling. Wenn Adonis ein Gott war, warum wußte er nichts von den Nachstellungen seines Nebenbuhlers? wenn ein Mensch, warum kämpfte er mit einem Höheren? Doch ich höre auch von einem andern, der mit Venus eheliche Gemeinschaft gepflogen: Vulcan wird, wenn ich mich nicht täusche, von diesen Götterverehrern als Gatte der Venus angegeben. O lächerliche Einbildung törichter Menschen! Zwischen zwei Gatten wird ein Ehebrecher gestellt, er wird von dem einen überwältigt, den andern bewältigt er selbst. Aber sieh, welchen Leib sich der ehebrecherische Gott erwählt hat, um den Gatten zu überwältigen. Er zog es vor, ein Schwein zu sein, während er doch, wenn er Macht hatte, seinen Leib zu ändern, eher Gestalt und Form eines Löwen hätte annehmen sollen. Aber diejenigen, welche die Natur der Tiere kennen, behaupten, daß der Löwe trotz seines rohen wilden Sinns die Tugend der Keuschheit bewahre: mit Recht wird also die Löwengestalt von dem Ehebrecher verschmäht und die eines lüsternen Tieres gewählt. Hier wollen wir nun geheimnisvolle Berichte des Evangeliums behandeln. Dem ausgetriebenen bösen Geist schenkt der Herr eine Schweineherde, nicht mit Unrecht, damit der unreine Geist mit den wollüstigen Tieren über schroffe Abgründe und Fluten sich stürze und durch die verschiedenen Todesarten der Schweine in verdientem Verderben hinweggerafft würde.

Kult der kyprischen Aphrodite (Venus)

Ich höre, daß Cinyras einen Tempel auf Cypern seiner Buhlerin geschenkt habe — sie hieß Venus –, der cyprischen Venus sehr viele geweiht habe und durch sinnlose Weihen hingegeben habe; auch habe er angeordnet, daß jeder, der in den ihm anvertrauten Geheimdienst der Venus eingeführt werden wolle, der Göttin ein Aß als Preis entrichte. Wie beschaffen dieser Geheimdienst ist, müssen wir alle schweigend verstehen, weil wir die Sache selbst wegen ihrer Schändlichkeit nicht deutlicher darlegen können. Gut ist der Liebhaber Cinyras den Vorschriften von Buhldirnen zu Diensten: er gebot, daß der vergötterten Venus als Buhldirne von ihren Priestern eine Geldspende gegeben werde. Die, welche den Jupiter Sebazius verehren, führen eine Schlange durch ihren Busen, wenn sie für seinen Dienst einweihen. Noch heute werden die Frevel der ersten Verirrung verbreitet und, was die Menschen unglücklich gemacht hat, verehrt, und die schlaue und boshafte Grausamkeit der unseligen Schlange angebetet.

Kult der Korybanten und des Makedonischen Kabir

Im Klub der Korybanten wird der Brudermord verehrt. Denn ein Bruder wird von zwei ermordet, und damit kein Anzeichen den gewaltsamen Tod des Bruders verrate, wird er am Fuß des Berges Olymp von den Brudermördern göttlich verehrt. Eben diesen verehren die Mazedonier in törichter Einbildung. Das ist Kabirus, zu dem die Thessalonicher mit blutbefleckten Händen als dem Blutbefleckten zu flehen pflegten. Man muß also bedenken, was das für eine Gottheit ist, welche der Raserei von Brudermördern ihre Entstehung verdankt in der Absicht, den Brudermord zu verheimlichen.

Die Götter sind Vorbilder aller denkbaren Laster

Darum sucht, wer diese Kulte mit ergebener Gesinnung pflegt, wem die schauderhafte Befleckung durch diesen Aberglauben gefällt, entweder für seine [Götter] Trost oder lobt ihre Untaten in Gedanken stillschweigend, indem er das wünscht, das sucht, das jedenfalls heftig begehrt, daß es ihm auch erlaubt sein möge, was seinen Göttern erlaubt war; so führt auch ihn zur Teilnahme an solchem Lebenswandel die Gleichförmigkeit der Sitten hin. Es hat jemand am Ehebruch Freude: er schaut auf Jupiter und gewinnt bei ihm eine Förderung seiner Leidenschaft; er billigt, ahmt nach und lobt, daß sein Gott als Schwan getauscht, als Stier geraubt, als Satyr gefoppt und, um an Freigebigkeit bei den Schandtaten zu gewöhnen, die eingeschlossene königliche Jungfrau durch reichlichen Goldfluß verführt hat. Jemand hat Freude an Knabenschändung: er möge den Ganymed im Schoße Jupiters suchen, er möge auf Hercules sehen, wie er in ungestümer Liebe den Hylas sucht, er möge bei Apollon lernen, der von Sehnsucht nach Hyakinthus überwältigt ward, ein anderer schaue auf Chrysippus, ein anderer auf Pelops, damit er sagenkönne , es sei ihm durch seine Götter erlaubt, was heutzutage aufs strengste durch die römischen Gesetze bestraft wird. Alle ihre Ehebrüche aufzuzählen, wäre schwierig, wer die Amymone, die Alope, wer die Menalippe, die Chione und Hippothea verführt hat. Natürlich, euer Gott soll das getan haben. Er, der nach ihrer Behauptung durch strenge Orakel die Sünden irrender Menschen bessert, liebt die Sterope, raubt die Äthyssa, schändet die Zeuxippe, sucht die Prothoe und schmeichelt der Arsinoe mit ehebrecherischen Gelüsten. Aber aus dieser Schar verführter Weiber hat eine Jungfrau den göttlichen Buhler gemieden und gesiegt; die Daphne konnte der Gott, welcher weissagt und die Zukunft vorausverkündet, nicht finden und nicht schänden. Es läßt jemand sich als Weib gebrauchen und sucht Trost für seinen weibischen Leib: er schaue auf Liber, der seinem Liebhaber sogar nach seinem Tode den versprochenen Lohn für die Wollust durch Nachahmung des schändlichen Umgangs vergilt. Wenn jemand durch die Glut widernatürlicher Leidenschaft sich zu verruchtem Vatermord rüstet, mag er von Jupiter den Ursprung herleiten. Wer nach Bruderblut verlangt, folgt der Anweisung der Korybanten, und für die, welche Blutschändung begehren, bieten sich bei Jupiter Beispiele: mit der Mutter pflegte er Umgang, die Schwester führte er als Gemahlin heim, und um die Schandtat eines Blutschänders voll zu machen, wagte er sich sogar in verführerischer Absicht an seine Tochter heran. Es verfolgt einer mit zorniger Eifersucht Schwächere und wünscht seinen Gegner mit grausamer Wildheit zu quälen: er lerne von Apollo bei dem Fall Marysas «das Verfahren» für grausame Foltern. Jemand gelüstet nach fremdem Gut und sucht dies mit dem Tod des Eigentümers zu erreichen: er sehe, wie Hercules nach Ermordung des Geryon die Hiberischen Kühe wegtreibt. Wenn jemand sich an Massenmord von Menschen ergötzt, der lerne sorgfältig die ruchlosen Gelüste des Mars kennen. Den Keim fast zu allen Freveltaten hat die Sünderschar von ihren Göttern gewonnen, und damit der verdorbene Sinn ungestraft die Tat begehen könnte, schützt er sich durch die vorausgehenden Beispiele der Untaten mit höherer Autorität. Wenn ein Verführer Lohn für seine Schändung sucht, wenn er den Weg der Verführung kennen zu lernen wünscht, möge er im Schoße des verführten Weibes Jupiters Gold beschauen. Wenn ein Staatsverräter den ihm anvertrauten Schutz des Reiches in ruchloser Gier preiszugeben verlangt, schaue er auf die, welche den Saturn seinem Sohn ausgeliefert haben. Wie das Recht der Gastfreundschaft verletzt oder die Rechte der Freundschaft umgestoßen werden oder wie das heilige Band der Tischgenossenschaft verletzt wird, falls jemand zur Gewalttat neigend das sucht, siehe, er lerne das Verfahren bei Verbrechen aus dem Fall Tantalus. O trauriger Trost für frevelhafte Leidenschaft! O beweinenswerte Einbildung von Menschen! O blutiges Trachten nach unseliger Nachahmung! Ihr habt aus dem Himmel eine Theaterbühne gemacht und habt irrende Herzen in grausamem Verderben an schroffe Abgründe geführt, indem sündelustigen Menschen der Weg der Untaten an den Beispielen der Götter gezeigt wird. Doch bei dieser Art und Weise von Verbrechen, bei diesem Geständnis von Freveltaten wollen wir denen danken, welche sogar den Untergang und Tod dieser Götter uns Unkundigen verraten haben, auf daß wir alles erfahren trotz so vieler, welche dies verhindern wollen. Es war nämlich auch bei den Alten, als noch nicht unser verehrungswürdiger, erhabener Herr Christus die Erde erleuchtet hatte, eine religiös ängstliche Standhaftigkeit in Verachtung von Wahnideen vorhanden. Der keusche und nüchterne Diomedes verwundet die Venus, besiegt und durchbohrt den Mars. Auf Anordnung des Otus und Ephialtes ward der kriegsgewaltige Mars zu einer zeitweiligen Verbannung verurteilt und mußte einen eisernen Kettenhund sich gefallen lassen. Seinen in Troja verstorbenen Sohn Sarpedon beklagt Jupiter, und Neptun erhielt von dem hochmütigen König den Lohn für erstellte Mauern nicht. Apollon weidet die Herden eines andern Königs und ein anderer meldet dem allsehenden Sonnengott den Tod seiner hingemordeten Rinder. Sparta bestattet das Kastorpaar, Hercules geht am Öta in Flammen auf und Äskulap wird anderswo vom Blitze getroffen. Vulcan bricht, von seinem Vater heruntergestürzt, den Fuß, Liber stirbt auf der Flucht vor Lykurg. Venus wird beim Ehebruch ertappt und überwiesen, und nach der Vermählung mit dem Gotte trachtet sie nach dem Schlafgemach des Menschen Anchises. Saturn verzehrt aus Angst für seine Herrschaft seine Söhne und versteckt sich auf der Flucht vor seinem Sohn in Italien als Flüchtling. Wegen der Liebe zu Katamitus wird Juno verschmäht, zu Endymion steigt Luna herab und gegen den Willen von Gemahlin und Tochter schläft Jupiter, da er ungern den Trojanern Hilfe brachte. O schmähliches Geständnis! O traurige, beweinenswerte Fälle! O erbärmlicher Zustand harter Knechtschaft! Zur Verehrung dieser Götter hat fromme und an Gott mit ehrfürchtigem Sinn gläubige Menschen die ruchlose Herrschaft von Tyrannen geführt, und damit zu dieser Schandtat noch eine andere komme, ward die Todesstrafe für die Widersetzlichen verfügt. Überfragt lieber aufs Theater die Tempel, damit auf den Bühnen die Geheimnisse dieser Religionen vorgeführt werden und, damit die Ruchlosigkeit nichts außer acht lasse, macht die Priester zu Schauspielern. Ein anderer mehr entsprechender Ort für diese Religionen wird sich nicht finden lassen. Dort möge eine nichtsnutzige Schar die Liebschaften der Götter herableiern, dort mögen die Unglücks- und Todesfälle pantomimisch zur Darstellung kommen. Dort wird von unreinen und frevlerischen Lehrern durch die Beispiele der Götter besser verderbte Gesinnung, Ehebruch und sonstige Schandtat gelehrt.

Kult des Serapis

Lernet auch, hochheilige Kaiser, kennen, wovon die verehrungswürdige Gottheit Alexandriens ihren Ursprung genommen hat, damit auch diese abgeschmackte, hinfällige Sache geoffenbart werde und die Rede unserer Wenigkeit auf die ursprüngliche Wahrheit zurückkomme. Als in Ägypten infolge der glühenden Luft die Früchte verdorrten und ein böser Hungertod drohte, da legte ein Jüngling, der dem Geschlecht eines gottesfürchtigen Patriarchen entstammt war, den Traum des Königs aus und zeigte alles, was bevorstand. Es war Joseph, der Sohn Jakobs, welcher wegen seiner Keuschheit ins Gefängnis geworfen ward, aber nach der Traumauslegung Teilhaber an der Herrschaft wurde. Er ließ nämlich sieben Jahre lang die Früchte sammeln und aufspeichern; so linderte er durch die Fürsorge seines gotterleuchteten Geistes die Not der andern sieben Jahre. Ihm errichteten die Ägypter nach seinem Tod in der ererbten Weise ihres Volkes Tempel und, damit die Nachwelt die Wohltat einer gerechten Verteilung lerne, wurde seinem Haupte der Scheffel aufgesetzt, mit dem er den Hungrigen Getreide ausgeteilt hatte. Auch den Namen erhielt er von dem ersten Stammvater des Geschlechtes, auf daß er um so ehrfürchtiger verehrt wurde. Denn weil er der Urenkel der Sara gewesen, von der Abraham mit neunzig Jahren durch die Huld Gottes einen Sohn erhalten hatte, wurde er mit einem griechischen Wort Serapis genannt, das heißt xxxx, freilich dies gegen den Willen des Joseph, ja erst nach seinem Tode. Denn niemals hätte sein religiöser dem höchsten Gott ergebener Sinn zu dieser Freveltat verleitet werden können, daß er selbst nach seinem Namen abergläubische Menschen zu einem Irrwahn verführt hätte, zumal da er wußte, daß es in den hochheiligen Geboten Gottes steht, daß kein Mensch so etwas anbete oder verehre. Er wird in Ägypten verehrt, er angebetet, sein Bildnis hütet die Schar der Tempelaufseher, und zur Erinnerung an alte Zeiten bewahrt das irrende Volk die zu Ehren des höchst unbescholtenen und klugen Mannes angeordneten Kultformen auch heute noch mit hartnäckiger Leidenschaft. Doch auch beim Götterbild selbst wie bei den übrigen versammeln sich infolge der immerwährenden Opfer die unreinen dämonischen Geister. Denn nichts bewirken die Opfer und das Blut, welches hei dem immerwährenden Hinschlachten der Tiere ausströmt, als daß die Wesenheit der Dämonen, welche durch Zeugung des Teufels entstehen, aus diesem Blut Nahrung bekommt. Diesen Sachverhalt hat nämlich Porphyrius, der Verteidiger der Götterkulte, der Feind Gottes, der Gegner der Wahrheit, der Lehrer frevelhafter Künste, mit klaren Belegen uns mitgeteilt. In den Büchern nämlich, welche er xxxx betitelt, pries er dessen Majestät und bezeugte damit seine Ohnmacht. Im ersten Teil der Bücher, das heißt eben im Anfang befindlich, erklärte er: „Serapis, gerufen und in den Leib des Menschen versetzt, gab solche Antwort“. Es mögen mir nun die verlorenen Menschen sagen, wer mächtiger ist, der, welcher ruft und befiehlt und einschließt, oder der, welcher gerufen wird und folgt und, wenn er kommt, in den Leib des ihn aufnehmenden Menschen, der mit Macht ihm gebietet, eingeschlossen wird? Wir danken, Porphyrius, deinen Büchern: du hast uns das Wesen deiner Götter verraten. Wir haben durch dich erfahren, wie deine Götter den Menschen auf ihr Geheiß hin dienstbar sind. Dein Serapis wird von einem Menschen gerufen und kommt, und, wenn er kommt, läßt er sich sofort auf Geheiß einschließen, und vielleicht wider Willen wird er auf Geheiß genötigt, zu reden. So peitschen bei uns eure Götter, wenn sie Menschen zu schaden beginnen, die Geißeln religiöser Worte. In dieser Weise im Leib des Menschen befindlich, werden eure Götter durch das Wort Gottes mit dem Feuer geistiger Flammen gepeinigt; sie, die bei euch als Götter verehrt werden, müssen bei uns die Gegenmittel frommen Glaubens, indem sie durch die Gnade Christi menschlicher Herrschaft untertan sind, und Peinen widerstrebend sich gefallen lassen, und überwältigt, werden sie rächenden Strafen ausgeliefert.

Kult der Penaten

Auch was die Penaten sind, will ich darzulegen suchen, damit nichts von mir ausgelassen «scheine. Diejenigen, welche» das Leben «für nichts anderes ansehen», als die Möglichkeit zu essen und zu trinken, haben sich diese Götter in ihren niedrigen Begierden ersonnen, indem sie die Nahrung des Leibes, welche durch die täglichen Mahlzeiten zugeführt wird, zum Wohle der Menschen mit diesem Namen vergöttert haben. Weil durch die Mahlzeiten die körperliche Schwäche gestärkt wird, bestimmten sie die Nahrungsmittel zu ihrem einzigen Gott, unkundig der Wahrheit des göttlichen Ausspruches. Als nämlich der Herr Jesus Christus, für unser Heil besorgt, mit dem Teufel in göttlichem Ringen um seine Majestät stritt und zugleich, um die Menschheit, die er angenommen hatte, aus dessen Schlund zu erlösen, schlug er ihn durch folgende Antwort. Als der Teufel zu ihm sagte: „Wenn Du der Sohn Gottes bist, so mache, daß diese Steine Brot werden“, gab ihm der Herr zur Antwort: „Nicht vom Brote allein lebt der Mensch, sondern von jedem Worte Gottes“. Da sie also das Wesen des Menschengeschlechtes mißkennen, haben sie die täglichen Mahlzeiten unter diesem Namen vergöttert. Denn alles, was die Menschen essen, wird „penus“ genannt: daher sind auch die Vorratskammern, daher auch die Penatengötter von verworfenen und niedrigen Menschen in erbärmlicher Weise zusammengedacht worden. Lernt aber, was die Vesta ist, damit ihr nicht glaubt, sie sei etwas Altehrwürdiges oder mit höchstem religiösem Schauer entdeckt worden. Sie ist das häusliche Feuer, welches im Herd dem täglichen Gebrauch dient. Daher soll sie Köche zu Priestern haben, nicht elende Jungfrauen, welche die Loderasche eben dieses Feuers hintansetzen und dafür ihren Körper preisgeben und zur Sünde gezwungen werden, oder, falls sie in der Jungfräulichkeit verharren, Ehre und Würde eines ruhmvollen Namens einbüßen.

Kult des Palladiums

Hort auch, was das Palladium für eine Gottheit ist. Es ist ein Götterbild, gefertigt aus den Gebeinen des Pelops. Der Skythe Abaris hat es nach der Überlieferung gemacht. Bedenkt nun, wie beschaffen das Ding ist, welches der skythische Barbar geweiht hat. Ist überhaupt etwas bei den Skythen mit menschlichen Vernunftgründen ersonnen und konnte jener verwilderte und immer mit grausamer und unmenschlicher Härte verfahrende Menschenstamm bei Gründung von Religionen etwas Rechtes erfinden? Dieses Götterbild verkaufte Abaris den Trojanern, indem er den törichten Menschen lügenhafte Versprechungen machte. Es wurde ein Gott verkauft, um dem Käufer zu nützen, und der Käufer betete unterwürfig an, was er kurz vorher zur Versteigerung ausgestellt gesehen. Die Wesenheit eben dieses Götterbildes bilden die Gebeine des Pelops. Wenn du, Abaris, elende Menschen in ihren Gebeinen verehren willst, so sammle wenigstens die Überreste eines reineren und keuscheren Menschen. Es mögen sich mit dem Bilde, das du machst, Tugendverdienste eines Menschen verbinden. Pelops ging den Schlüpfrigkeiten eines Liebhabers nach und mußte den Verlust seiner lange preisgegebenen Scham erdulden. Doch auch bei dem Erwachsenen fehlte die Freveltat nicht den, dessen Tochter er begehrte, ermordete er mit Verräterlist, auch an dem Verräter selbst verging er sich eidbrüchig und stürzte ihn, um den versprochenen Lohn nicht auszahlen zu müssen, schroffe Felsenhänge hinab. Siehe, wessen Gebeine ausgewählt wurden, um daraus einen Gott zu machen als Schutzherrn von Städten und Reichen! Doch er war weder ein Schätzer noch nützte er einmal, und er sah aus dem Fall der Städte, in welchen er sich befand, was ihm bevorsteht. Troja wurde von den Griechen in Brand gesteckt, Rom von den Galliern, und bei beiden Bränden blieb das Palladium erhalten, aber erhalten nicht durch eigene Kraft, sondern durch menschlichen Schutz. Denn an beiden Orten befreien es Menschen es wurde fortgetragen, um nicht in menschlichem Feuer zu verbrennen. Einer so großen Gottheit war also menschlicher Schutz notwendig und sie suchte menschliche Hilfe, um nicht zu verbrennen. Nur fortgeschafft wurde das Palladium vor dem Brande, nicht davon bewahrt. Das Urteil ist gefällt, es harrt die Strafe, das Feuer droht, das Feuer drängt, dem es nicht entgehen kann. Schon geht schwanger die himmlische Flamme, schon zeigt sich das Kommen der göttlichen Strafe, schon wird künftiges Unheil und Verderben verkündet. Bei diesem Brand wird das Palladium keinen Zufluchtsort finden können. Dieses Feuer erforscht das Verborgene, sucht das Versteckte, und was immer irrende Menschen in eitler Einbildung zugrunde gerichtet hat, wird von der wilden Verheerung der Flammen erfaßt. „Es kommt nämlich“, heißt es, „der Tag des Herrn wie ein brennender Ofen“. Du hast es gehört, was kommen soll. Du hast es gehört, was kommen soll. Nichts gibt es, was von dir gesammelt, in den Speichern des Herrn zu ruhen käme. Du wirst brennen wie Stroh, dessen nichtige Wertlosigkeit für Glut und Asche aufbewahrt wird, von welchem das wilde Feuer mit zwingender Gewalt eines Geistes sich nährt. Das ist euer Ausgang und Ende, das ist die Strafe, welche Gott für betrogene Menschen bestimmt hat, daß derjenige in ewigen Flammen brennt, welcher gegen den göttlichen Willen einen elenden Menschen betrogen oder zugrunde gerichtet hat. Doch ich will sorgfältig untersuchen, welcher Minerva sie dies als Sinnbild zuweisen wollen. Bekanntlich waren es mehrere Minerven und keiner ist in dieser Sache anderer Meinung. Wir wollen deshalb von den einzelnen ihre Abstammung, Anweisungen, Kunstfertigkeit und Sinnesrichtung aufsagen, um aus all dem nachweisen zu können, welcher Minerva zu Ehren das Palladium geweiht wurde.

Kult der fünf Minervae

Wenn wir darüber nachlesen, so berichtet uns das Altertum von fünf Minerven. Die eine ist die Tochter des Vulcan, welche Athen gegründet hat, welcher aus den Landorten eine Bauernschar das Geleite gegeben hat zu einer städtischen Lebensordnung. Eine andere war in Ägypten Tochter des Königs Nilus, Lehrmeisterin der Webekunst. Die dritte weiterhin entstammte dem Saturn als Vater, aber nach den Berichten war sie eine mannhafte Jungfrau. Denn niemals hielt sie sich in zarter Scheu, wie es dem weiblichen Geschlechte geziemt, sondern ging immer Waffen, Kampfgetöse und blutigen Kriegsliebhabereien nach. Die vierte war die Tochter des Königs Jupiter von Kreta, welche dem Vater die Ermordung des Liber anzeigte. Die fünfte wurde von Pallas als Vater und von einer Titanidin zur Welt gebracht; sie ward nach dem Namen des Vaters benannt und so von den Menschen bezeichnet. Sie brachte in Wahnsinn und vatermörderischer Raserei und von unsinniger Tollheit angetrieben, ihren Vater Pallas auf grausame Todesart ums Leben; doch nicht zufrieden mit der bloßen Ermordung des Vaters, schmückte sie sich, um noch länger aus ihren Schandtaten Nutzen zu ziehen und in noch grausamerer Weise über den Tod ihres Vaters zu frohlocken, mit der Waffenrüstung seines Körpers, um den schändlichen Vatermord noch mit grausiger Prahlerei zur Schau zu tragen. Auf ihren Namen ist — o Greuel — das Palladium geweiht worden, das ist die Pallas, welche verehrt wird, das ist sie, welche nach der Priestersatzung aufbewahrt wird; deren Schandtat hätte streng verurteilt werden sollen, ihr Bild wird demütig verehrt. Legt Feuer an, steigert die Flammen, damit es bei euren täglichen Opfern zu brennen lerne. Denn was anderes verdient die Vatermörderin, als daß sie in fortdauernden unaufhörlichen Flammen schon vor dem Urteilsspruch Gottes täglich durch Racheflammen versengt werde. Grabstätten sind sie zu nennen, allerheiligste Kaiser, nicht Tempel. Als Scheiterhaufen von Elenden sind sie eher zu erklären. Denn zu Ehren verlorener Menschen hat erbärmliche Menschenknechtschaft Tempel an Stelle von Grabstätten errichtet. Hier wird die Asche verbrannter Leichen aufbewahrt, hier werden die Aschenreste von Toten nach gottloser Anordnung geborgen, damit die herben Todesfälle in täglichem Opferblut neu in Erscheinungsform treten, damit das traurige, klägliche Ende von neuem in jährlichen Klagen erstehe, damit das zur Ruhe gebrachte Weinen durch neues Geheul wieder erregt werde, damit unseliger Menschensinn Vatermord oder Blutschande oder Ermordungen infolge der heiligen Gebräuche zu verehren und nachzumachen lerne. Von Grund aus müssen solche Dinge, allerheiligste Kaiser, ausgemerzt und vernichtet werden und sollen durch schärfste Gesetze und Erlasse eurerseits geändert werden, damit nicht länger dieser verhängnisvolle irrige Wahn den römischen Erdkreis beflecke, damit nicht diese ruchlosen, verpestenden Gebräuche erstarken, damit nicht länger, was immer einen Mann Gottes zu verderben sucht, auf der Erde herrsche. Sie wollen zwar nicht und leisten Widerstand und verlangen in hastiger Gier nach ihrem Verderben. Doch kommt den Elenden zu Hilfe, bewahret sie vor dem Untergang. Dazu hat euch der höchste Gott die Regierung anvertraut, daß durch euch der Streich dieser Wunde geheilt würde. Wir kennen die Gefahr ihrer Freveltat, bekannt sind uns die Strafen für den Irrwahn, aber besser ist, daß ihr sie gegen ihren Willen befreit, als daß ihr sie nach ihrem Willen dem Verderben überlasset. Die Kranken erfreut, was ihnen nachteilig ist, und wenn den Leib des Menschen ein Übelbefinden ergriffen hat, fordern die Leidenden ihrer Wohlfahrt entgegen Verkehrtes. Der befangene Sinn wünscht immer infolge krankhaften Gebrechens Förderungsmittel der Erschlaffung, verachtet und verschmäht die Mittel der Heilkünstler, weist die medizinischen Hilfsmittel zurück und eilt mit hastiger Gier in sein Verderben. Wenn dann das Übel der Krankheit stärker angewachsen, werden stärkere Heilmittel gesucht, und zum Heil des Menschen setzt sich die sorgsam bereitete Arznei kräftiger zusammen. Rauhe Kost, bittere Tränke werden gegen Willen eingegeben, und wenn das Übel angewachsen, wird Feuer und Eisen angewandt. So bekennt dann der Mensch mit festem Urteil nach wiedererlangter Gesundheit und wiedergewonnenem Wohlbefinden, daß alles, was er gegen Willen an seinem gebrechlichen und kranken Leibe erduldet hat, zu seinem Nutzen geschehen ist.

Laßt euch auch, allerheiligste Fürsten, auch über die Namen der Götter belehren, wie sie zusammengesetzt sind. Das Licht, welches den Menschen auf Geheiß Gottes die Finsternis verscheucht und den Tag wiederbringt, welches in einem Zeitraum von zwölf Stunden seinen regelrechten Lauf nimmt, wollen sie Sol genannt wissen, nicht weil es allein ist, wie einige glauben, da ja dort der Himmel ist und der Mond und sehr viele andere Gestirne, die wir sehen, von denen einige gleichsam angeheftet und angewachsen an dem beständigen und einmal eingenommenen Platze leuchten, andere am ganzen Himmel zerstreut unstete Bahnen in bestimmten Irrfahrten durchmessen, sondern deswegen wird es Sol genannt, weil es nach seinem Aufgang allein leuchtet, während die übrigen Gestirne verfinstert werden. Auch die Luna — gleichbedeutend mit Lucina — hat vom nächtlichen Licht den Namen erhalten. Sie wollen einige auch Diana genannt wissen, weil sie bei Nacht leuchtend den Menschen sozusagen einen anderen Tag schaffe. Diejenigen, welche das Meer durchschwimmen, wollten vom Schwimmen den Neptun benannt haben, also, indem sie einem Namen Wesenheit zudachten, nach dem, was sie gerne zu tun pflegten. Alle Erdengewalt und Natur nennen sie Vater Dis, weil es die Natur der Erde ist, daß alles in sie zurücksinkt und wiederum aus ihr entstammt und hervorgeht, ein Umstand, der die Wohlhabenheit und den Reichtum der Erde kundgetan hat, Das Wesen der Früchte wollen sie Proserpina nennen, weil die Früchte den Menschen, wenn man sie zu pflanzen beginnt, nützen. Die Erde selbst nennen sie Ceres, indem sie diesen Namen von den Früchten, die sie tragen soll, entlehnt haben. Von den Kriegsfällen hat Mars seinen Namen erhalten, weil er große Wendungen herbeiführe. Minerva ist in ähnlicher Weise ein kriegerischer Name, weil sie entweder schädige oder drohe. Die Schönheit der Menschen wurde Venus geheißen. Den Namen Apollon haben sie mit einem griechischen Wort aus den menschlichen Unfällen ersonnen, da er alles ihm Anvertraute verliere oder verderbe. Auch die Sonne nennen einige Apollon, weil sie täglich beim Untergang den Schein ihres Lichtes verliert; verlieren aber heißt auf griechisch „apollin. Ihr seht, wie «diese» ersonnenen und erdichteten Götter ein verworrener Irrwahn ausdenkt, wie einem Altweiber-Aberglauben Gestalten und Namen unserer Götter entstammen. Doch all das hat die Wahrheit entdeckt und gesunde Sinnesweise herausgefunden, damit nach Erforschung und Entdeckung alles dessen, was ein ruchloser Irrwahn verborgen hatte, die Wahrheit neu geboren aufleuchte. All dies flößte nämlich, erst in übler Weise erdichtet, zunächst den Sterblichen Schrecken ein, dann erwuchs, nachdem die Neuheit sich verloren, für die gleichsam von langer Krankheit genesenen Menschen aus der Bewunderung eine Art Verachtung. So wagte allmählich der Geist, was er anstaunte, sorgfältig zu erforschen, und sofort entsandte er in die Geheimnisse erdichteter und törichter Wahnideen seinen scharfsinnigen Verstand. Hierauf stellte er infolge fortdauernden Überdenkens des Verborgenen die Beschaffenheit heraus und gelangte zu den Ursachen, so daß das Menschengeschlecht die elenden Erdichtungen heidnischer Religionen zunächst kennen lernte, dann verachtete und fürs dritte zurückwies.

Wir wollen nun darlegen, an welchen Zeichen oder an welchen Symbolen sich die elende Menschenrotte bei ihren abergläubischen Kulten selbst erkennt. Sie haben nämlich eigene Zeichen eigene Parolen, welche ihnen bei diesen ruchlosen Versammlungen die Schule des Teufels gelehrt hat. In irgendeinem Tempel sagt der dem Tode geweihte Mensch, um in die inneren Teile eingelassen werden zu können: „Aus der Pauke habe ich gegessen, aus der Zimbel habe ich getrunken und habe die religiösen Geheimnisse gründlich gelernt“, was auf griechisch heißt: ek tumpanou bebroka, ek kmbalou pepoka, gegona mutes Atteos. In böser Weise bekennst du, elender Mensch, die verübte Freveltat. Einen verpestenden Giftsaft hast du geschlürft, und du leckst den todbringenden Kelch, von ruchloser Raserei angetrieben. Dieser Speise folgt stets Tod und Strafe. Was du getrunken zu haben verkündest, schnürt die Lebensader zum Tod zusammen und bringt durch fortgesetzte üble Befleckung den Wohnsitz der Seele in Unordnung. Eine andere Speise ist es, welche Heil und Leben spendet, eine andere Speise ist es, welche den Menschen dem höchsten Gott empfiehlt und versöhnt, eine andere Speise ist es, welche die Ermattenden erleichtert, die Irrenden zurückruft, die Gefallenen aufrichtet, welche den Sterbenden die Wahrzeichen ewiger Unsterblichkeit schenkt. Suche Christi Brot, Christi Kelch, damit das Wesen des Menschen unter Verachtung irdischer Vergänglichkeit durch unsterbliche Nahrung gesättigt werde. Welches ist aber dieses Brot oder welchen Kelch verkündet die Weisheit in den Büchern Salomos mit lauter Stimme? Sie sagt nämlich: „Kommet und esset von meinen Broten und trinket den Wein, den ich gemischt habe“. Und Melchisedech, der König von Salem und Priester des höchsten Gottes, hat dem heimkehrenden Abraham mit Brot und Wein des Segens Gnade dargeboten. Nachdem Jsaak den Jakob gesegnet hatte, sprach der Vater, als Esau das gleiche von seinem Vater flehentlich erbat, auch zu ihm: „Ich habe jenen zu deinem Herrn gemacht und alle seine Brüder zu seinen Dienern gemacht, mit Weizen und Wein ihn gestärkt“. Da beweinte Esau sein Unglück mit jämmerlichem Wehklagen, weil er die Gnade des Weizens und des Weines, das heißt seines künftigen Glückes verloren hat. Was aber der geheiligten Menschen von Gott durch dieses göttliche Brot zuteil wird, sagt der Heilige Geist durch Isaias: „So spricht der Herr: Siehe, die mir dienen, werden essen, ihr aber werdet hungern: siehe, die mir dienen, werden jauchzen, ihr werdet verwirrt werden, euch wird der Herr töten“. Nicht nur wird dieses Brot vom höchsten Gott den Gottlosen und Unheiligen versagt, sondern auch Strafe angedroht und ein schlimmes Ende eines bitteren Todes bestimmt in der Weise, daß hungrigen Schlünden das Schicksal göttlicher Strafe aufgedrängt wird. In der gleichen Richtung bewegen sich auch die verehrungswürdigen Aussprüche des 33. Psalms. Es sagt nämlich der Heilige Geist durch David: „Kostet und sehet, daß süß ist der Herr. Süß ist die himmlische Nahrung, süß die Gottesspeise, nicht hat sie in sich die traurige Qual eines elenden Hungers, sie entfernt aus dem Mark der Menschen die früheren Giftsäfte. Diese Tatsache bezeugen folgende Weissagungssprüche; es heißt nämlich: „Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen, weil es keine Not gibt für die, welche ihn fürchten. Die Reichen haben gedarbt und gehungert, die aber den Herrn suchen, werden keinen Mangel haben an irgendeinem Gute“. Du, der du im Tempel in der Prätexta einhergehst, der du in Purpur glänzest, dessen Haupt mit Gold oder Lorbeer beschwert ist, deinem Irrwahn folgt schmähliche Dürftigkeit und deinem Nacken droht das drückende Gewicht der Armut. Der Arme, den du verachtest ist im Überfluß und reich; einen Thron bereitet ihm Abraham in seinem Schoße. Dann wirst du durch den dazwischen befindlichen Flammenraum zur Linderung deiner Gewissenswunden einen kleinen Tropfen stillenden Wassers von ihm erbitten, doch Lazarus kann dir, wenn er auch wollte, eine Linderung deines Schmerzes nicht geben oder erflehen. Die Verdienste der einzelnen werden eben in entsprechender Weise vergolten. Jenem wird das Leben zugewendet wegen der Übel in dieser Welt, dir als Strafe ewige Qualen bestimmt wegen der Güter in dieser Welt. Damit aber klarer erkannt werde, was denn das für ein Brot ist, durch welches das Verderben eines elenden Todes überwunden wird, hat der Herr selbst mit heiligem und verehrungswürdigem Munde es gekennzeichnet, damit die Hoffnungen der Menschen nicht durch anders geartete Erörterungen in verkehrter Auslegung getäuscht würden. Er sagt nämlich im Evangelium nach Johannes: „Ich bin das Brot des Lebens: wer zu mir kommt, wird nicht hungern; wer an mich glaubt, wird nie dürsten. Das gleiche bezeichnet er in ähnlicher Weise ebenfalls in folgendem; er sagt nämlich: „Wenn einer dürstet, so komme er und trinke, wer an mich glaubt“. Und wiederum sagt er selbst, um den Gläubigen die Wesenheit seiner Majestät kundzutun: „Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes essen und sein Blut nicht trinken werdet, werdet ihr das Leben nicht in euch haben“. Darum habt keinen Anteil an der Speise der Pauke. O ihr elenden Sterblichen! Suchet die Gnade der heilsamen Speise, und trinket den unsterblichen Kelch. Christus ruft euch mit seinem Mahl zum Licht zurück und belebt die durch das schwere Gift brandig gewordenen Teile und steif gewordenen Glieder. Mit der Himmelsspeise erneuert den verdorbenen Menschen, damit durch göttliche Wohltaten, was in euch erstorben ist, neu auflebe. Ihr habt erfahren, was ihr tun sollt, wählt, was ihr wollt. Dort wird der Tod erzeugt, hier unsterbliches Leben geschenkt.

[…] de numfie chaire numfie chaire neon fos. Was stürzest du den elenden Menschen über Abgründe auf diese Weise, unheilvolle Einbildung? Was versprichst du jener falschen Hoffnung Kennzeichen? Kein Licht ist bei dir und keiner ist es, der als Bräutigam es verdient zu hören. Nur ein Licht gibt es, nur einen Bräutigam: Christus hat die Gunst solcher Namen erhalten. Du kannst den Ruhm fremden Glücks nicht auf dich übertragen, du kannst nicht mit dem Glanz des himmlischen Lichtes ausgezeichnet werden. Du bist in schaurige Finsternis geworfen worden. Dort herrscht Schmutz, Schauer, Dunkel, Finsternis und das Grausen beständiger Nacht. Wenn du willst, daß dir wenigstens ein schwacher Lichtglanz leuchte, so erhebe dein Antlitz und öffne die niedergeschlagenen Augen, laß dieses und begib dich zu dem, der gesagt: „Ich bin das Licht der Welt“. In seinen göttlichen Vorschriften ist es enthalten, daß in diesem irdischen Lebenswandel unser Werk jeden Tag leuchten solle. Es kann aber nicht leuchten, wenn uns nicht der Schmuck eines unbefleckten Gewissens schützt, wenn uns nicht ein reines und unverdorbenes Leben empfiehlt. Dann wird uns aufgehen des wahren Lichtes Gnade, dann teilt sich uns des Lichtes Schöpfer mit, dann können wir das wahre Licht erhalten und schauen. Doch damit die Ruchlosigkeit des gottlosen Wortes zunichte gemacht werde, will ich aus den Aussprüchen der heiligen Lesungen nachweisen, wer in Wahrheit der Bräutigam ist; es soll bewiesen werden, daß Christus der Bräutigam ist, die Kirche die Braut, aus welcher dem verehrungswürdigen Vater jeden Tag geistige Söhne geboren werden. Bei dieser Beweisführung mögen die verehrungswürdigen Geheimnisse der Propheten geoffenbart werden, es möge uns zur Seite stehen die Glaubwürdigkeit heiliger Aussprüche. Joel sagt auf Mahnung des göttlichen Geistes so: ,,Stoßet in die Posaune in Sion, haltet ein heiliges Fasten, berufet eine Zusammenkunft, versammelt das Volk, heiliget die Gemeinde, nehmet auf die Älteren, versammelt die Kinder, die Säuglinge. Es komme heraus der Bräutigam aus einer Kammer und die Braut aus ihrem Gemach“. Das gleiche kennzeichnet Jeremias in ähnlicher Weise. Er sagt nämlich, als er Jerusalem mit furchtbarem Ausspruch droht: „Und ich werde von den Städten Judas und von den Straßen Jerusalems wegnehmen die Stimme der Jubelnden, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut. Den Aufzug des Bräutigams verkündet auch in den Psalmen der Heilige Geist. Im 18. Psalm findet sich dieser Ausspruch; er lautet: „Und sie gleicht dem Bräutigam, der aus dem Brautgemach hervorgeht; gleich einem Helden jauchzte sie, ihre Bahn zu durchlaufen; vom äußersten Himmel geht sie aus und ihr Lauf geht hin his zu dessen Grenzen, und niemand ist, der sich vor ihrer Glut verbergen könnte. Es sollen noch größere Geheimnisse geoffenbart werden: in der Apokalypse, das heißt in der geheimen Offenbarung, finden wir, wer der Bräutigam ist. So steht nämlich geschrieben: „Komm, ich will dir die Neuvermählte, die Braut des Lammes zeigen; Und er führte mich im Geiste auf einen großen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, die vom Himmel herabkam“. Es muß auch berichtet werden, was uns die Lehre des Evangeliums über die gleiche Sache mitteilt. Wir finden nämlich im Evangelium nach Johannes folgende Kennzeichnung: „Ihr seid mir Zeugen, daß ich gesagt habe denen, welche von Jerusalem zu mir gesandt wurden, ich sei nicht Christus, sondern sei vor ihm hergesandt: wer nämlich die Braut hat, der ist der Bräutigam, der Freund des Bräutigams aber ist, wer dasteht und ihn hört und sich herzlich freut über die Stimme des Bräutigams“. Das Geheimnis dieser Art ist offenkundig geworden, dieses Bräutigams Ankunft erwartet der Chor der weisen Jungfrauen, ihm trägt die Lampen entgegen in wachsamer Sorgfalt die heilige Jungfrauschaft; den Dienern, welche den Bräutigam erwarten, wird die Gabe seliger Belohnungen verheißen. Wir finden nämlich im Evangelium nach Lukas: „Eure Lenden seien umgürtet und die Lampen brennend und ihr Menschen ähnlich, welche ihren Herrn erwarten, wenn er von der Hochzeit kommt, damit, wann er kommt und anklopft, sie ihm öffnen können. Glücklich sind jene Knechte, welche der Herr bei seiner Ankunft wachend findet“. Sehet, durch die Weissagungen in verehrungswürdigen Aussprüchen ist der Bräutigam geoffenbart. Warum legst du dir, während du doch in bittere Lebenslagen gestellt bist, einen seligen Namen bei? Wenn du erlöst dem Licht des Bräutigams folgen willst, so wie die Irrtümer weg und sühne mit wachsamer Sorgfalt und Ängstlichkeit die früheren Freveltaten deines Lebens in religiöser Scheu. Dann, wenn dich der Bräutigam in seinem Namen wachend gefunden, wenn er die Verdienste deines Glaubens erkannt hat, wird er einen großen Preis verleihen, wird er eine ungeschmälerte Gabe reichen: du wirst mit ihm in das Gemach des Himmels eingehen, wirst den Palast des Weltalls schauen, und damit du wirklich teilnehmen kannst, wird dir vom gütigsten und gerechtesten Herrn die Gnade der Unsterblichkeit gewährt werden.

Symbol des Jakchos und des Mithras

Einer anderen unheiligen Weihe Parole ist theos ek petas. Warum übertragt ihr dieses heilige und verehrungswürdige Geheimnis auf unheilige Handlungen mit verfälschtem Bekenntnis? Ein anderer Stein ist es, den Gott bei Festigung der Fundamente des versprochenen Jerusalem einzulassen versprochen hat. Warum überträgst du auf befleckte abergläubische Dinge mit verstohlenem Betrug die Würde einer verehrungswürdigen Benennung? Deinem Stein folgt der Einsturz und ein verhängnisvolles Zusammenfallen niederstürzender Giebel; unser Stein, von Gottes Hand gelegt, baut auf, festigt, erhebt, schützt und ziert das anmutig wiederhergestellte Werk mit dem Glanz ewiger Unsterblichkeit. Es sagt nämlich darüber Isaias auf Geheiß des Heiligen Geistes: „So spricht der Herr: siehe, ich lege in Sions Grundfeste einen Stein, einen kostbaren, auserlesenen, sehr großen, einen Eckstein, einen ehrenvollen, und wer an ihn glaubt, wird nicht verwirrt werden“. In den Psalmen ist gleichfalls ein ähnlicher Ausspruch; es sagt nämlich der Heilige Geist im 117. Psalm: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden: vom Herrn ist er gemacht und er ist wunderbar in unseren Augen“. Durch viele Propheten zeigt der Heilige Geist die Beschaffenheit dieser Benennung. Es sagt nämlich der Prophet Zacharias: „Siehe, ich führe meinen Knecht herbei, Aufgang ist sein Name, weil der Stein, den ich vor das Angesicht Jesu gelegt — auf diesem einen Stein sind sieben Augen“. Doch damit es klarer feststeht, wollen wir noch ältere Geheimnisse aus den verehrungswürdigen Lesungen kundtun, Im Deuteronomion ist es also zusammengefaßt. „Und du wirst auf einen Stein dieses ganze Gesetz schreiben „. Auch Hiesus, Sohn des Nave, hat auf Geheiß der Gottheit dies besonders zusammengefaßt, wenn er sagt: „Und er nahm einen großen Stein und stellte ihn hin gegenüber dem Herrn. Und es sprach Hiesus zum Volke: Sehet, dieser Stein wird euch zum Zeugnisse dienen, weil er alle Worte des Herrn gehört hat, als er zu euch sprach, und er wird euch zum Zeugnisse sein am letzten der Tage, wann ihr euch von eurem Herrn entfernt“. Daß aber durch diesen Stein, das heißt durch unsern Herrn Jesus Christus, diese Götter stürzen sollen und die Menge der Tempel, das hat Daniel klar in verehrungswürdigen Weissagungen dargelegt. Er sprach nämlich. als er den Traum des Königs auslegte: „Und siehe, eine Bildsäule, eine gar große Bildsäule, und der Anblick dieser Bildsäule war furchtbar und sie stand aufrecht vor dir: ihr Haupt war aus gutem Gold, Brust und Arme aus Silber, der Bauch und die Lenden aus Erz, die Füße aber teilweise aus Eisen, teilweise aus Ton: bis ein Stein vom Berge sich ablöste ohne Zutun von Menschenhänden und die Bildsäule auf den eisernen und tönernen Füßen traf und letztere stückweise zertrümmerte und zugleich Eisen und Ton, Erz, Silber und Gold in Stücke zerschlagen wurden, wie Spreu, wie Staub auf einer Sommertenne, und es wehte der Wind durch sie hin, so daß nichts von ihnen übrig blieb. Und der Stein, welcher die Bildsäule zerschmetterte, ward zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde Wo gibt es einen Ort auf der Erde, welchen nicht Christi Namen in Besitz genommen hat? Wo die Sonne aufgeht, wo sie untergeht, wo der Nordpolstern sich erhebt, wo der Südpolstern sich neigt, das alles hat die Majestät des verehrungswürdigen Namens erfüllt, und mögen auch noch in einigen Gegenden die ersterbenden Glieder des Götzendienstes zucken, so ist es doch soweit, daß alle Länder vollends gereinigt werden und dieses verderbenbringende Übel von Grund aus beseitigt wird. Was antwortet die Weissagung der Propheten über den Stein der Götzendiener, von dem sie sagen: thoes ek petras? Wem hat sich der Stein entgegengestellt oder wem genutzt? Dieser heilige Stein aber, das heißt Christus, stützt entweder die Grundlagen des Glaubens oder [verbindet], als Eckstein hingestellt, die Glieder zweier Wände in gleichmäßiger Harmonie, das heißt, er vereinigt die Kraft des Alten und Neuen Bundes in einen oder verbündet sicherlich die Verschiedenheit von Leib und Seele, indem er die Unsterblichkeit dem Menschen überträgt oder er verkündigt das Gesetz oder gibt Zeugnis wider die Sünder oder, was vorzüglicher ist, er zerschmettert die Bildsäule des Teufels, damit, wenn er überwunden, zu Boden gestreckt und in Asche und Flammen verwandelt worden, der Berg seiner Hoheit errichtet werde und ein reines Herrschaftsgebiet entstehe.

Ihr nun, allerheiligste Kaiser Konstantius und Konstans, auch die Kraft eures verehrungswürdigen Glaubens müssen wir anrufen. Über die Menschen erhebt sich und von irdischer Vergänglichkeit geschieden verbindet sich zum Bündnis mit himmlischen Dingen, wer in allen seinen Handlungen soweit möglich den Willen des höchsten Gottes befolgt. « Nur» wenig fehlt noch, daß der Teufel durch eure Gesetze vollständig zu Boden gestreckt daliege, daß die verhängnisvolle Ansteckung nach Ausrottung des Götzendienstes aufhöre. Dieser Giftsaft ist geschwunden und von Tag zu Tag erlischt immer mehr die Wesenheit unheiliger Begierde. Richtet auf das Banner des Glaubens, die Gottheit hat es euch anvertraut. Durch die Gunst des erhabenen Gottes seid ihr Sieger geworden über alle eure Feinde, durch deren Werk das römische Reich entehrt wurde. Das Zeichen des verehrungswürdigen Gesetzes richtet auf, bestätigt, veröffentlicht, was von Nutzen sein möge. Es sei segensvoll und glückbringend für den Staat, daß ihr unter Scharen getöteter «Perser» das feindliche Heer niedergeworfen habt. «Euch» Glückliche hat Gott teilnehmen lassen an seiner « Herrschergewalt» und seinem Machtwillen, die Vernichtung des Götzendienstes und die Zerstörung der heidnischen Tempel hat die gnädige Majestät Christi euren Händen anvertraut. Er stellte sich geistigen Übeln entgegen, ihr habt irdische Übel bewältigt. Richtet auf die Triumphzeichen des Sieges, es möge eine großartige Aufschrift von Triumphen vorangetragen werden. In Frohlocken über die Vernichtung des Heldentums jauchzet stärker, jauchzet getrost. Euer Glück verbindet sich mit Gottes Macht, zum Heile der Menschen habt ihr unter dem Kampfführer Christus gesiegt.

Symbol der Bacchischen Mysterien

Alle Symbole der heidnischen Religion sollen der Reihe nach zur Sprache gebracht werden zum Nachweis, daß der nichtswürdigste Feind des Menschengeschlechtes von den heiligen und verehrungswürdigen Weissagungen der Propheten dies auf seine wahnsinnigen und schuldbefleckten Freveltaten übertragen hat. Wir finden nämlich, daß so gesagt wird: aiai dikeros dimorfe! Dieser euer Gott ist nicht zweigestaltig, sondern vielgestaltig: in viele Erscheinungsformen nämlich verändert sich die Gestalt des vergifteten Mundes. Er ist der Basilisk und Skorpion, welcher durch die sicheren Fußtritte der Gläubigen zertreten wird, er die boshafte Schlange, deren Haupt die getäuschten Sterblichen suchen, er der gewundene Drache, welcher an einem Haken einhergeführt wird, der als Gefangener eingesperrt wird. Dieser euer Gott wird mit dem Haarbüschel der Lernäischen Schlange geschmückt. Siehst du, wie dem durchbohrten Herrn die Schar sterbender Schlangen nachfolgt? Warum läßt du so stets neu entstehende Schlangen hervorwimmeln? Warum setzt du dich aus einem unerschöpflichen Nachwuchs von Freveltaten zusammen? Wir haben deinen Todesgang kennen gelernt, wir wissen, mit welchen Mitteln das Gift deiner Kunst beseitigt wird. Wir trinken Christi unsterbliches Blut, das Blut Christi vereinigt sich mit unserm Blut. Das ist das heilsame Mittel gegen deine Frevel, «das» täglich von dem gefährdeten Volke Gottes den tödlichen Giftsaft entfernt. Wer hat diesen Gott, den sie beklagen, mit Hörnern gesehen? Was sind das für Homer, mit deren Besitz er prahlt? Andere Hörner sind es, welche der Prophet auf Geheiß des Heiligen Geistes erwähnt, welche du, Teufel, auf dein beflecktes Antlitz übertragen zu können glaubst. Woher suchst du dir Schmuck und Ruhm? Die Hörner zeigen nichts anderes an, als das Zeichen des verehrungswürdigen Kreuzes. Durch das eine ausgebreitete und aufgerichtete Horn dieses Zeichens wird die Welt erhalten, die Erde festgegründet und aus dem Gefüge der beiden, welche an den Seitenflächen laufen, wird der Osten berührt, der Westen unterstützt, so daß der ganze Erdkreis mit dreifacher Festigkeit gesichert ist und Fundamente von unvergänglicher Grundlage für das zusammengefügte Werk bestehen. Dieses Geheimnis hat uns die verehrungswürdige Weissagung des Propheten mitgeteilt. Wir finden nämlich bei Habakuk so geschrieben: „Seine Macht hat die Himmel gewoben und seines Ruhmes ist voll die Erde und sein Glanz wird dem Sonnenlichte gleich sein. Hörner werden sein in dessen Händen, und dort ist gefestigt die Macht seines Ruhmes, und er wird seine Liebe erweisen. Es wird sein Wort ergehen und vorausgehen seinen Schritten. Sehet die verehrungswürdigen Hörner des Kreuzes, sehet den unsterblichen Höhepunkt heiliger Macht, sehet das göttliche Gefüge eines glorreichen Werkes. Du, Christus, erhältst Weltall und Erde mit ausgebreiteten Händen, Du das himmlische Reich, auf Deinen unsterblichen Schultern ruht unser Heil, Du, Herr, trägst das Zeichen ewigen Lebens, Du verkündigst uns dies mit verehrungswürdiger Eingebung durch die Propheten. Es sagt nämlich Isaias: „Siehe, geboren ist euch ein Sohn, Herrschaft ruht auf seinen Schultern, und sein Name heißt Bote des großen Entschlusses“. Das sind die Hörner des Kreuzes, durch welche alles in gleicher Weise aufgerichtet und zusammengehalten wird, diese Hörner benutzt das Menschenleben zum Heile. Damit Amalech besiegt würde, hat Moses mit ausgebreiteten Händen diese Hörner nachgebildet; um leichter zu erlangen, was er dringend erbat, machte er sich aus einem Baum ein Kreuz. Zu diesen Hörnern eilet mit großer Geschwindigkeit, zu diesen Hörnern flüchtet in demütiger Verehrung, an diese Hörner mögen euch heften Gerechtigkeit, Gleichmut. Schamhaftigkeit, Barmherzigkeit, Geduld, Glaube, damit ihr die verehrungswürdigen Zeichen voraustragt, euch der Majestät einer geheiligten Stirne freut und des Begräbnisses wie des Lebens Christi teilhaftig werdet.

Symbol bei Isis, Attis oder Adonis

Wir bringen auch ein anderes Symbol vor, um die Frevel eines befleckten Sinnes zu enthüllen. Von ihm muß die ganze Beschaffenheit besprochen werden, damit allgemein feststehe, daß die göttliche Anordnung und Verfügung durch verkehrte Nachäffung des Teufels entstellt wurde. In irgendeiner Nacht wird das Götterbild rücklings auf eine Tragbahre gelegt und mit Wehklagen, die sich auf die Scharen verteilen, betrauert. Wenn sie dann an dem eingebildeten Klagegeschrei genug bekommen haben, wird ein Licht hereingebracht. Hierauf wird der Hals aller, welche weinten, gesalbt; nach dieser Salbung flüstert der Priester folgendes in langsamem Gemurmel:

Habt guten Mut, ihr Eingeweihte des erlösten Gottes; denn es wird uns Erlösung von den Leiden .

Warum munterst du die Elenden zur Freude auf? Warum drängst du die getäuschten Menschen zum Frohlocken? Welche Hoffnung, welches Heil versprichst du in verhängnisvollem Wahn? Warum verführst du sie mit einer falschen Vorspiegelung? Deines Gottes Tod ist bekannt, sein Leben kommt nicht zum Vorschein; über seine Auferstehung hat nie eine göttliche Weissagung sich ausgesprochen noch hat er sich den Menschen nach seinem Tod gezeigt, damit man ihm glauben würde. Keine Proben dieser Tat hat er vorausgesandt, nicht durch vorausgehende Belege angezeigt, daß er dies tun werde. Du begräbst ein Götterbild, beklagst ein Götterbild, trägst ein Götterbild aus dem Grab und du Unseliger freust dich, wenn du dies getan hast. Du befreist deinen Gott, du setzest die daliegenden steinernen Glieder zusammen, du richtest den empfindungslosen Stein zurecht. Dir möge dein Gott Dank sagen, dich mit ähnlichen Geschenken belohnen, dich wolle er seiner teilhaftig machen. Du mögest so sterben, wie er stirbt, so leben, wie er lebt. Denn wenn der Hals mit Balsam gesalbt wird, wer möchte dieses Tun nicht verachten, sobald er die Torheit davon durchschaut hat? Es hat also der Teufel seine Gesalbtenchristos suos , und weil er selbst der Antichrist ist, verführt er zur Schmach seines Namens elende Menschen durch frevelhaftes Bündnis. Diese Salbe bewahre für die Toten auf, bewahre sie für die Sterbenden auf, um diejenigen, welche du mit deinen Fallstricken gefangen, mit der vergifteten Salbe einzuschmieren und sie für immer in ein trauervolles und verhängnisvolles Verderben zu stürzen.

Eine andere Salbe ist es, welche Gott Vater seinem einzigen Sohne übergeben hat, welche der Sohn den Gläubigen mit der göttlichen Majestät seiner Macht verleiht, Christi Salbe wird mit unvergänglicher Zusammensetzung bereitet und mit geistigen Wohlgerüchen und Spezereien gemischt. Diese Salbe zieht die brandigen Glieder der Menschen aus den tödlichen Schlingen heraus, damit nach Begrabung des ersten Menschen aus demselben Menschen sogleich ein anderer Mensch in größerem Glück erstehe. Damit dies deutlicher dargelegt werde, müssen wir die Geheimnisse der heiligen Lesungen offenbaren. Es sagt nämlich David, um die Wohltat dieser Salbe anzukündigen „Schön von Gestalt bist Du mehr als die Menschenkinder; Anmut ist ausgegossen auf Deinen Lippen. Deswegen hat er Dich auf ewig gesegnet. Gürte Dein Schwert um die Hüfte, Allmächtigster. In Deiner Wohlgestalt und Schönheit ziehe aus, schreite glücklich fort und herrsche wegen Deiner Kraft und Milde und Gerechtigkeit, und Deine Rechte wird Dich wunderbar leiten. Die Pfeile sind scharf, Allmächtigster, Völker werden unter Dir hinstürzen; ins Herz der Feinde des Königs. Dein Thron, o Gott, steht in alle Ewigkeit, ein Zepter der Gerechtigkeit ist das Zepter Deines Reiches. Du hast die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt, darum hat Dich Dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor Deinen Genossen. Es duften Myrrhe, Aloe und Kasia aus Deinen Gewändern, aus den Elfenbeinpalästen; von dorther haben sie Dich mit Wonne erfüllt. Die Geheimnisse unvergänglicher Salbe haben wir durchschaut und der göttlichen Anordnung Beschaffenheit ist uns kundgetan worden. Ein ewiges Reich und das Himmelsdiadem ist unserm Herrn mit der Majestät der Salbe überreicht worden. Wer aber der ist, welcher die Macht, den Erdkreis zu regieren, erhalten hat, wer mit der Majestät eines verehrungswürdigen Namens ausgezeichnet ist, das zeigt uns eine andere Weissagung. Es sagt nämlich der gleiche David: „Warum haben getobt die Heidenvölker und sannen die Völker auf Eitles? Es traten die Könige der Erde auf und die Fürsten kommen zusammen wider den Herrn und wider seinen Gesalbten“. Warum brüstest du dich so, gottlose Einbildung? Warum umgarnst du elende Menschen mit maßloser Verwegenheit? Die Salbe Christi schenkt das Himmelreich, «deine» Salbe erregt die Flammen der Hölle.

Doch was dieser Priester mit unreinem Mund und sündhaften und schmachvollen Worten ersinnt, wollen wir in sorgfältiger Untersuchung erörtern. Nach Befreiung seines Gottes überredet er die Teilnehmer, guten Mut zu haben, Vertrauen und gute Hoffnung zu hegen. O in welch elende, in welch traurige Schlingen verstrickt sich die törichte Schlauheit! Wer befreit deinen Gott? Wem hat das genützt, was er leidet? Lerne, lerne, was du nicht weißt; lerne, was du nicht siehst: Christus, der Sohn Gottes, hat all das erduldet, um das Menschengeschlecht von den Schlingen des Todes zu erlösen um das Joch der harten Gefangenschaft zu beseitigen, um den Menschen dem Vater zurückzugeben, um nach Sühne der Beleidigung den Menschen mit Gott in glücklicher Versöhnung zu verbinden, um die Frucht der verheißenen Auferstehung durch sein eigenes Beispiel zu zeigen. Es hat der Sohn Gottes getan, was er vorher versprochen hatte, er schloß die Tore der Unterwelt und warf mit Überwindung des Todes den harten Gesetzeszwang nieder. In drei Tagen wurde von ihm die Schar der Gerechten gemustert und versammelt, damit nicht länger über sie ein ungerechter Tod herrsche, damit nicht das Verdienst der Gerechten infolge langer Verzweiflung zusammensinke. Er zerbrach die ewigen Riegel, die ehernen Tore fielen auf Christi Geheiß zusammen. Siehe, es erbebte die Erde und erschüttert in ihren Grundfesten, erfuhr sie die Macht des gegenwärtigen Christus. Vor der vorherbestimmten Zeit beschleunigt das Tagesende die kreisförmige Drehung der Welt, und die Sonne neigt in beschleunigtem Lauf sich zur Nacht, bevor noch der Zeitraum der täglichen Stunden vollendet ist. Siehe, die höchsten Spitzen des Vorhangs zerreißen und das Dunkel der Nacht hüllt den Erdkreis in stärkere Finsternis. Alle Elemente gerieten beim Ringen Christi in Verwirrung, damals nämlich, als er zum ersten Male einen Menschenleib gegen die Tyrannei des Todes ausrüstete. Drei Tage hindurch wurde in diesem Kampf gerungen, bis der Tod in seiner arglistigen Macht überwunden und gebrochen wurde. Warum verzweifelst du, religiös gesinnter Mensch, Mensch Christi, mit gewohnter Ungeduld und wirst kleinmütig? Kannst du die Verzögerung dreier Tage nicht ertragen? Gibst du deiner Besorgnis und deiner Verzweiflung durch neue Flehrufe Ausdruck? Daß du dies tun werdest an jenem Tage, verkündet der Heilige Geist mit einem verehrungswürdigen Wort, wenn er durch David sagt: „Wir wurden geachtet wie Schlachtschafe. Wache auf: warum schläfst Du, Herr? Wache auf und verwirf uns nicht bis zum Ende. Warum wendest Du Dein Antlitz ab? Vergissest Du unser Elend und unsere Drangsal, daß bis zum Staube unsere Seele gebeugt ist und am Boden unser Leib klebt? Erhebe Dich, o Herr, bringe uns Hilfe und erlöse uns um Deines Namens willen“. Siehe, nach drei Tagen geht der Tag glänzender als gewöhnlich auf, der Sonne wird die Anmut des früheren Lichtes zurückgeschenkt und der allmächtige Gott Christus wird mit glänzenderen Sonnenstrahlen ausgezeichnet. Es frohlockt die heilbringende Gottheit und ihren Triumphwagen begleitet die Schar der Gerechten und Heiligen. Da ruft die erhobene Sterblichkeit mit erhobenem Freudeton: „Wo ist, Tod, dein Stachel?“ Da läuft die heilbringende Gottheit voraus und gebietet, ihr die Himmelstore zu öffnen. „Öffnet, öffnet und zerbrecht die Riegel der Unsterblichkeit“: der Gott Christus ruft nach Überwindung des Todes den Menschen, den er angenommen, zum Himmel zurück. Dies wird vom verehrungswürdigen Propheten mit heiligem Wort vorausgesagt und man hört das Wort des Gebieters aus prophetischem Mund. Es sagt nämlich der Heilige Geist, um uns die Macht des Gebieters Christus zu zeigen: „Erhöhet die Tore eures Fürsten und hoch wölbt «euch», ihr ewigen Tore, und es wird einziehen der König der Herrlichkeit“. Das wird den Engeln, die es nicht wußten, geboten: sie konnten es nämlich nicht wissen, wann das Wort Gottes auf die Erde herabgestiegen ist. Deswegen sagen auch sie darauf mit spannungsvollem Fragen: „Wer ist dieser König der Herrlichkeit?“ Auf ihre Frage antwortet Christus mit offenkundiger göttlicher Majestät: „Der Herr stark und mächtig, der Herr mächtig im Kampfe“. Es wird nun sofort von den Himmelswächtern der Sohn Gottes erkannt und sie erkennen, worüber sie vorher in Täuschung gewesen. Niedergesunken schauen sie die Beute des Feindes, erinnern sich der Beschaffenheit der ersten Verfügung und rufen auch ihrerseits mit denen, die heranstiegen, gleicherweise das Wort wiederholend: „Erhöhet die Tore, ihr, die ihr ihnen vorstehet, und hoch wölbet euch, ihr ewigen Tore, und es wird einziehen der König der Herrlichkeit“. Nach Rückkehr des Sohnes stellt der Vater das ihm versprochene Reichszepter zurück und räumt ihm den Herrschaftsthron mit gleicher Machtvollkommenheit ein, damit er gebiete, damit er regiere, damit er Besitzer sei, damit er in ewiger Majestät seiner Gottheit herrsche. Höre, was über ihn der Heilige Geist den Daniel zu sagen geboten hat: „Ich sah im Nachtgesicht und siehe, da kam in den Wolken des Himmels einer ähnlich einem Menschensohn, und er kam bis zu dem Hochbetagten und stand vor seinem Angesichts, und die Dastehenden führten ihn her, und es wurde ihm königliche Gewalt gegeben, und alle Könige der Erde nach Geschlechtern und alle Erlauchten dienten ihm, und seine Macht ist eine ewige, die nicht vergeht, und sein Reich wird nicht zerstört werden“. Das gleiche wird uns in der heiligen Offenbarung gezeigt; wir finden nämlich in der Apokalypse folgendermaßen geschrieben: „Und ich wandte mich um und schaute um, daß ich die Stimme sähe, die mit mir redete, und ich sah sieben goldene Leuchter und in der Mitte der Leuchter jemand gleich dem Menschensohn, angetan mit langem Gewande und er war um die Brust mit goldenem Gürtel gegürtet. Sein Haupt und seine Haare waren weiß wie Wolle, weiß wie Schnee, seine Augen wie eine Feuerflamme und seine Füße gleich Erz wie aus feurigem Ofen und seine Stimme wie die Stimme vieler Wasser und er hatte in seiner Rechten sieben Sterne und von seinem Munde ging ein zweischneidiges Schwert aus und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne in ihrer Kraft. Und als ich ihn sah, fiel ich ihm zu Füßen wie tot, und er legte seine Rechte auf mich und sagte: Fürchte dich nicht; ich bin es, der erste und letzte und der Lebendige, der tot war, und siehe, ich lebe in alle Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Unterwelt“. Als er nach seiner Auferstehung seinen Jüngern bestimmte Gebote gab, schloß er ebenfalls mit dieser Anordnung die Reihe unvergänglicher Gebote: „Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden: gehet also hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie alles halten, was immer ich euch geboten habe“. Daß aber Gott Vater ihn an der Herrschaft teilnehmen ließ und ihm den Thron eines Königssitzes einräumte, lehrt folgende Weissagung: „Es spricht der Herr zu meinem Herrn: Setze Dich zu meiner Rechten, bis ich Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße lege. Das Zepter Deiner Macht wird der Herr ausgehen lassen von Sion und Du wirst herrschen inmitten Deiner Feinde. Bei Dir ist Herrschaft am Tage Deiner Macht im Glanze der Heiligen: aus meinem Schoße vor dem Morgenstern habe ich Dich gezeugt. Der Herr hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen“. Das sind die Feinde Gottes, allerheiligste Kaiser, welche die Ordnung der Wahrheit durch entgegengesetzte Anordnung stören, welche, von verkehrter Begierde angetrieben, gottlose Gelübde ablegen, welche in wahnsinnig ruchloser Gesinnung entweder Holz oder einen Stein verehren. Auf diesem Punkt angelangt, müssen wir die Beschaffenheit heiliger Anordnung dartun, um alles, was uns bei unserem Nachforschen an heiligen Worten die Lehre der Propheten überliefert hat, zur Widerlegung der Makel unheiligen Irrwahns im einzelnen zu erklären, damit nicht in der Weise, wie nach unserem Bericht diejenigen auf Erdichtungen verfallen sind, welche den Irrenden Gottlosigkeiten mitgeteilt, von uns die Beschaffenheit der Wahrheit zu vorwitzig erforscht werde. Wir wollen deshalb das übrige ein wenig in der Schwebe lassen und die Rede auf die Darlegung der Wahrheit hinüberleiten.

Ihr Herren Kaiser leiht mir in Geduld euer heiliges Gehör, um Euren Gnaden alles, was wir versprechen, darzulegen. Warum Gott das heißt Gottes Sohn, die Menschwerdung auf sich nahm, wird in kurzer und richtiger Weise Eurer Frömmigkeit erklärt. Als Gott den ersten Menschen, das heißt Adam, nach seinem Bilde erschuf, hat er ihm eine bestimmte Anordnung von Geboten gegeben. Er verlor durch das Weib, das heißt Eva, getäuscht infolge der Überredung des Teufels, die ihm versprochene Würde und Herrlichkeit. Es war ein Baum im Paradiese, welcher die Gunst der von Gott verheißenen Belohnungen eingebüßt hatte. Aus dem Schlamm der jungfräulichen Erde ward der Mensch erschaffen. Denn noch nicht hatte es, wie die Schrift sagt, auf der Erde geregnet. Durch Übertretung der Gebote Gottes schlug er das Menschengeschlecht in die Fesseln der Sterblichkeit. All das mußte neu gebildet und gebessert werden, und die Neubildung der Abstammung mußte die Anfänge neu bilden. Aus dem Schlamm der jungfräulichen Erde geschaffen verlor Adam durch eigene Übertretung das versprochene Leben. Durch die Jungfrau Maria und den Heiligen Geist ward Christus geboren und er erhielt Unsterblichkeit und Reich zurück. Der Baum, das Holz, bot den Getäuschten verderbliche Speise dar; das Holz des Kreuzes stellte das Leben mit seinem unsterblichen Gefüge wieder her. Adam hat Gott verachtet; Christus hat Gott gehorcht. So hat Christus durch göttliche Anordnung gefunden, was Adam verloren hat. Denn viele Zeit nachher vereinigte sich in den letzten Zeiträumen, das heißt fast in der letzten Woche der Jahrhunderte, das Wort Gottes mit einem menschlichen Leibe, um den Menschen zu erlösen, um den Tod zu besiegen, um die Schwachheit des menschlichen Leibes mit göttlicher Unsterblichkeit zu verbinden. Denn was hätte die große Schar der Heiligen machen können? Welche Hoffnung des Heiles blieb ihnen? Welchen Lohn für Verdienste gab es, wenn unter einem und demselben Schicksalslose auch sie mit unüberwindlichen Schlingen der Sterblichkeit gefesselt gehalten würde. Nichts hätten sich Abel, nichts Enos, nichts Noe, nichts Sem, nichts Abraham, nichts Isaak, nichts Jakob von der Barmherzigkeit und Majestät Gottes versprechen können: auch sie hätten nach solch verdienstvollem Glauben allen andern gleicherweise beigeteilt dahinziehen müssen; alle Heiligen Gottes hätte ein schlimmer Tod getroffen, und keinen Lohn hätte die Frömmigkeit bei Gott, wenn ein und dasselbe Todeslos alle verschlingen würde. Aber Gott hatte dem Abraham ein Reich glänzender als des Himmels Sterne versprochen. Deswegen empfing, aus dem Geschlechte Abrahams entstammend, Maria, die Jungfrau Gottes, damit die Nachkommenschaft der oben genannten Männer mit dem Band unsterblicher Gemeinschaft verbunden würde, damit das Menschengeschlecht so durch einen Menschen und zugleich durch Gott in gleichmäßig geschaffenem Bündnis zum Reich der Unsterblichkeit durch das Verdienst des Gehorsams gelange. Da wir nun, allerheiligste Kaiser, aufmerksamem Gehör Genüge geleistet, wollen wir das Weitere behandeln, ob vielleicht auch so eine Sühnerede den Schmutz besudelter Ohren säubern könnte.

Symbol des Dionysos

Es folgt noch ein anderes Symbol, welches als großes den leichtgläubigen Ohren elender Menschen überliefert wird: der Stier Vater des Drachens und der Drache Vater des Stiers. Nun hast du einmal, Teufel, uns die Merkmale deines befleckten Namens verraten, nun einmal den ruchlosen Namen mit eigenen Worten gestanden. Ich weiß, wer du gewesen bist, was du versucht hast, ich weiß, was arglistige Überredung zu deinen Freveln getan. Das war es, was du der Eva bei ihrer Verführung nachdrücklich versprachst, als du ihr sagtest: „Ihr werdet sein wie Götter“. Damals schon hast du dir und den Deinigen Tempel verschafft. Heiligtümer gemacht und mit ruchlosen Zeremonien den abscheulich vergifteten Mund geweiht. Du schleichst in den Tempeln, nährst dich vom elenden Blut geschlachteter Opfertiere; nicht fehlt deinen Giftsäften Blut noch halbverbrannte Teile von verbrannten Leibern, du hast dich auch mit Blut von Menschenopfer blutig gemacht, und durch das Blut des Latiarischen Tempels oder durch den Altar von Karthago wurden deine Raserei und dein vergifteter, ausgetrockneter Schlund genährt. Wenn du das tust, prahlst du, du würdest den elenden Menschen nützen, um sie durch deine Grausamkeit zugrunde zu richten, durch deine Überredung zu täuschen, durch dein Versprechen zu vernichten. So sorgst du für die Deinen, Mörder! Fliehet, o ihr elenden Menschen, fliehet und gebet diese böse Berührung mit größtmöglicher Geschwindigkeit auf. Ein Drache ist es, der verehrt wird; er kann nicht verborgen bleiben, er hat selbst die Eigentümlichkeit seines Namens bekannt, dem Schuldigen folgt auf das Bekenntnis die Strafe. Höret, was der heilige Prophet auf göttlichen Antrieb hin verkündet. Folgende Weissagung des Isaias hat uns der Glaube überliefert; es heißt nämlich: „An jenem Tage wird Gott sein heiliges, großes und starkes Schwert schwingen über den Drachen, die große und gekrümmte Schlange, und den Drachen töten“. Der Wille Gottes kommt einer vollbrachten Tat im Wesen gleich: das Urteil lautet auf den Tod des Drachen; was Gott gesagt hat, ist geschehen. Das ist ein Trost für den dem Tod geweihten Drachen, daß eine zahlreiche Schar Verlorener sein Verderben mitmacht. Wenn ihr seinen Todestag erforscht, er ward damals getroffen, als er den Gottmenschen sah, als uns die Gottheit Christi erschienen ist. Seit jenem Tag muß der, welcher der Anweisung dieser Schlange folgt mit der Schlange sterben. Diese Götter, die ihr verehrt, hat er selbst erdichtet, er selbst ersonnen. Wenn euer Sinn hartnäckig auf diesem Irrwahn beharrt, werdet auch ihr gleicherweise mit euren Göttern brennen, so daß alles, was eure Lehrmeister an göttlicher Strafe verdient haben, infolge des Gemeinschaftsbandes auch auf euer Verderben ausläuft. Glaubt mir, nichts hat der Teufel unterlassen, was den elenden Menschen schwächen oder verderben könnte. Deswegen hat er sich in vielfacher Abwechslung in alle möglichen Gestalten verwandelt, deswegen sich mit verschiedenartiger Schlauheit gestaltet, um durch mannigfache und vielfache Arglist die Menschen zu fangen und zu verderben.

Nichtigkeiten der Götzen

Sein Kult sollte nach der Anordnung des verlorenen Folterers — o Verruchtheit –immer wieder durch das Holz erneuert werden; er wollte, weil er wußte, daß das Leben des Menschen, geheftet ans Kreuzesholz, mit dem Gefüge ewiger Unsterblichkeit umgeben werde, die dem Verderben geweihten Menschen durch Nachäffung mit einem Holz täuschen. Bei dem phrygischen Kult, welchen man den der Göttermutter nennt, wird jedes Jahr ein Fichtenbaum gefällt, und mitten auf den Baum wird das Bild eines Jünglings gebunden. Bei dem Kult der Isis wird von einem Fichtenbaum der Stamm abgehauen. Der mittlere Teil dieses Stammes wird tief ausgehöhlt, dort wird die aus Holzstücklein gemachte Statue des Osiris beigesetzt. Bei dem Kult der Proserpina wird ein Baum gefällt und in die Gestalt und Form einer Jungfrau gebracht, und wenn er in die Stadt hereingetragen worden ist, wird er vierzig Nächte hindurch beklagt, in der vierzigsten Nacht aber verbrannt. Doch auch jene anderen Hölzer, von denen ich gesprochen, verzehrt ein ähnliches Feuer. Denn nach einen Jahr verzehrt die Flamme auch den Stoß dieser Hölzer. Du hast dich geirrt, Elender, und zwar gewaltig geirrt. Nichts wird dir dieses Feuer nützen. Vergeblich schmeichelst du dir mit dieser Flamme, vergeblich erneuerst du immer mit deinen Einbildungen dieses Feuer. Das Feuer, welches wegen deiner Freveltaten Bestrafung fordert, wütet mit ewig fortdauernden Qualen. Lerne die Beschaffenheit des göttlichen und erlösenden Holzes kennen, damit du weißt, daß dir auf keine Weise Hilfe zuteil wird. Aus der Sündflut hat das Menschengeschlecht eine hölzerne Arche erlöst; Abraham legte Hölzer auf die Schultern seines einzigen Sohnes; das aus Ägypten wegziehende Gottesvolk schützte ein hölzerner Stabs; ein Holz gab den durch Myrrhe bitter gewordenen Wasserquellen süßen Geschmack zurück; durch einen hölzernen Stab wird aus dem geistigen Felsen heilsames Wasser herausgeschlagen, und damit Amalek besiegt würde, wird Moses an einen Stab mit ausgespannten Händen ausgestreckt; der Patriarch sieht im Traum einen Engel, dicht an einer hölzernen Leiter stehend, und er sieht an ihr die einen ansteigen, die andern absteigen, und das göttliche Gesetz wird einer hölzernen Lade anvertraut, damit durch all das wie auf gewissen Stufen das Heil der Menschen zum Kreuzesplatz gelange. Deswegen hält das Zeichen eines Kreuzes die Himmelsmaschine zusammen, stärkt die Fundamente der Erde, führt die Menschen, die an ihm hängen, zum Leben. Das Holz des Teufels brennt stets und vergeht und führt samt seiner Asche die Menschen, welche daran glauben, in die Tiefen der Hölle. Das soll auch nach seinem Wesen in «eingehender» Weise erörtert werden. Der Teufel läßt, wenn er seinen Baum weiht, in unheimlicher Nacht einen Widder an den Wurzeln des gefällten Baumes als Opfer darbringen. Wer hat dir, Verruchter, dies angeraten? Woher hast du das in verderblichem Gelüste gelernt? Stellst du dich immer gegen den höchsten Gott mit ruchloser Gier? Deswegen stürzt dich vom Himmel ein strenges Urteil der Gottheit in hinfälliger Niedrigkeit, deswegen wird dir durch den Richterspruch Gottes ewige Strafe bestimmt, weil deinen Freveltaten täglich eine neue Freveltat hinzugefügt wird, weil du den „Mann Gottes“ durch betrügerische Überredung zu täuschen suchst. Schau, was der höhnische Feind zu seinen Gunsten entdeckt hat. Dem Abraham wird, als er seinen Sohn opfern wollte, auf Geheiß Gottes ein Widder unterschoben und an den Wurzeln eines nahen Baumes angebunden. Der höchste Gott läßt, als er sein Volk aus der Tyrannei der Ägypter befreien wollte, bei Nacht einen Widder schlachten, und mit dessen Blut befahl er, die Türpfosten zu bestreichen. Dieser mußte dann nach seinem Geheiß von einer bestimmten Anzahl von Menschen in nächtlicher Mahlzeit verzehrt werden, und er gibt dem Opfer selbst den Namen Pascha. Aber dies erfand die Vorsehung der göttlichen Majestät als Vorbild zukünftiger Dinge, um uns in Zeichen das wahre Pascha zu zeigen. Deswegen sagt der Prophet, als er vom Leiden unseres Herrn auf Geheiß des göttlichen Geistes weissagte: „Wie ein Schaf ward er zur Schlachtbank geführt und wie ein Lamm vor seinem Scherer, so hat er seinen Mund nicht geöffnet. In Niedrigkeit ward sein Gericht weggerafft; wer hat seine Abkunft erzählt? Denn sein Leben wird von der Erde hinweggenommen“. Auch ein anderer Prophet hat eben dies in ähnlicher Weissagung kundgetan: „Herr, künde es mir an und ich werde es erkennen: dann sah ich ihre Gedanken. Ich werde wie ein Lamm ohne Böswilligkeit zur Schlachtbank geführt. Gegen mich ersannen sie einen Anschlag, indem sie sprachen: Kommet, wir wollen Holz auf sein Brot legen und sein Leben vom Erdboden vertilgen“. Daß aber unser Herr ein Lamm genannt wird, tut sich uns in der heiligen Offenbarung kund. In der Apokalypse finden wir nämlich so geschrieben: „Und ich sah inmitten des Thrones und der vier lebenden Wesen und inmitten der Ältesten das Lamm stehen wie getötet mit sieben Hörnern und sieben Augen, welches die sieben Geister Gottes sind, ausgesandt über den Erdkreis. Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Throne saß, und als es das Buch erhalten hatte, fielen die vier lebenden Wesen und die vier Ältesten vor dem Lamme nieder, jeder mit goldenen Harfen voll Wohlgerüchen von den Flehrufen, welche die Gebete der Heiligen «sind», und sie sangen ein neues Lied und sprachen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn Du bist getötet worden und hast uns für Gott mit Deinem Blute erlöst aus allen Geschlechtern und Sprachen und Völkern und Stämmen und sie zu einem Reich für unsern Gott und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf der Erde“. Auch Johannes benennt den Sohn Gottes mit dem Namen Lamm, um ebenfalls der prophetischen Verheißung zu entsprechen. Es heißt nämlich im Evangelium: „Am andern Tag sah Johannes Jesus zu sich herankommen und er sprach: Sehet das Lamm Gottes, sehet, welches hinwegnimmt die Sünden der Welt. Zum Heile der Menschen wird das verehrungswürdige Blut dieses Lammes vergossen, auf daß der Sohn Gottes seine Heiligen durch Vergießen des kostbaren Blutes erlöse, damit die durch Christi Blut Erlösten zuvor durch die Majestät unvergänglichen Blutes geweiht würden. Niemanden möge das bei den Götterbildern vergossene Blut treffen, und das Blut von Tieren möge elende Menschen nicht täuschen oder verderben. Dieses Blut befleckt, erlöst nicht, und es drückt den Menschen durch verschiedene Fälle zum Tode nieder. Elende sind es, welche durch das Vergießen des gottlosen Blutes besudelt werden. Dieses Stieropfer oder Widderopfer übergießt dich mit frevlem, befleckendem Blute.

Folgerung

Es möge deshalb abgewaschen werden dieser Schmutz, den du sammelst suche edle Quellen auf, suche reine Säfte damit dich dort nach vielfacher Befleckung Christi Blut mit dem Heiligen Geiste weiß waschen. Damit aber eine volle Überzeugung die elenden Menschen zu gesunder Vernunft zurückrufe, ist höhere Autorität vonnöten, auf daß nach Heilung und Gesundung der Vernunft keine Spur der vorausgehenden Seuche übrig bleibe. Deshalb ist durch den Mund der Propheten und das göttliche Wort Gottes kundgetan worden, was die Götzenbilder sind oder welches Wesen sie haben; das ist alles im einzelnen zu sagen, auf daß es nicht durch unsere Unbedachtsamkeit vorgetragen, sondern durch göttliches Lehramt uns überliefert und durch himmlischen Ausspruch gekennzeichnet erscheine. Was ihr Wesen ist, wird durch einen verehrungswürdigen Ausspruch der Weisheit gezeigt; sie sagt nämlich in den Büchern Salomos: „Alle Götzen der Heidenvölker hatten sie für Götter gehalten, die doch weder ihre Augen zum Sehen gebrauchen noch ihre Nase zum Einatmen der Luft noch die Ohren zum Hören, bei denen auch ihre Finger an den Händen nicht zum Betasten da sind, aber auch ihre Füße träge sind zum Gehen. Denn ein Mensch hat sie gemacht, einer, der selbst den Odem entliehen, hat sie gebildet. Kein Mensch aber wird sich einen Herrn bilden können. Denn da er selbst sterblich ist, formt er mit ruchlosen Händen nur Totes. Er ist aber besser als die, welche er verehrt, weil er selbst lebt, sie aber niemals“. Was suchen wir noch weiter? Die Weisheit hat uns mit göttlichem Wort ermahnt und was immer sie in den Geheimnissen Gottes geschaut, gelehrt und was heilsam war, gezeigt, damit nicht die gebrechliche und hinfällige Sterblichkeit in ihr Verderben und den Tod eilt. Das gleiche lehrt in den Psalmen der Heilige Geist; wir finden nämlich im 134. Psalm also geschrieben: „Die Götzen der Heidenvölker sind Silber und Gold, das Werk von Menschenhänden. Einen Mund haben sie und reden nicht, Augen haben sie und sehen nicht, Ohren haben sie und hören nicht, und kein Atem ist in ihrem Munde. Ihnen sind ähnlich die, welche sie machen“. Wenn der Künstler, welcher zur Schaustellung seiner Kunstfertigkeit ein Götterbild gemeißelt oder gegossen hat, mit göttlicher Strafe eines Verfluchten betroffen wird, so muß man zusehen, was der zu erwarten hat, welcher einen Gott nennt das, was ein anderer verkauft hat. Auch Jeremias ermahnte, als er dem Volke auf Gottes Geheiß Gesetze gab, in folgender Rede das Volk: ,,Sprecht aber in eurem Herzen: Dich muß man anbeten, o Herr. Mein Engel aber ist mit euch, durch das Gesetz aber will ich eure Seelen ausforschen. Ihre Zunge ist vom Künstler geglättet, sie selbst auch, vergoldet und versilbert, sind sie Lügengebilde und können nicht reden. Und wie für eine Jungfrau, die den Putz liebt, nehmen sie Gold und fertigen Kränze auf die Häupter ihrer Götter. Es kommt aber vor, daß die Priester von ihren Göttern Gold und Silber wegnehmen und für sich selbst verwenden; sie werden von ihm sogar auch Buhldirnen geben, und sie schmücken jene wie Menschen mit Gewändern, die silbernen und goldenen und hölzernen Götter“. Er fügt auch im folgenden hinzu, um jeden zaghaften Zweifel zu vertreiben: „Über ihren Leib und ihr Haupt fliegen die Nachteulen und Schwalben und Vögel gleicherweise: daher wißt ihr, daß es keine Götter sind. Fürchtet sie also nicht: Gold ist es, was sie an sich haben zur Gestaltung; wenn nicht jemand den Rost abschabt, wird es nicht glänzen. Auch fühlten sie es nicht, als sie gegossen wurden. Um einen Geldpreis sind sie gekauft, in denen kein Geist ist; da sie ohne Füße sind, werden sie auf den Schultern getragen“. Er sagt noch weiter, um die gestärkte Vernunft noch mehr zu kräftigen: „Da ihr daraus erkennt, daß sie keine Götter sind, so fürchtet sie nicht. Und um die elende Schmach ihrer Priester zu zeigen, fährt er fort: „In ihren Tempeln sitzen die Priester mit zerrissenen Röcken, Kopf und Bart geschoren, ihre Häupterentblößt. Sie heulen aber und schreien vor ihren Göttern wie in der Höhle eines Toten“. Daß aber Könige und Völker dies über sie aussagen werden, kennzeichnet der gleiche Prophet mit weissagendem Ausspruch, er sagt nämlich: „Nachmals werden alle Völker und Könige erkennen, daß es Lügengebilde sind, daß es offenbar keine Götter sind und keine göttliche Kraft ihnen innewohnt. Einen König über ein Land werden sie nicht erwecken noch Regen den Menschen geben. Sie werden auch nicht Gericht sprechen noch ein Land vor Gewalttat retten, weil sie nichts vermögen. Und wenn Feuer den Tempel der hölzernen, vergoldeten und versilberten Götter ergreift, so werden sich ihre Priester retten, sie selbst aber verbrennen mitten darin, wie die Balken. Einem Könige aber und einem Krieg werden sie nicht Widerstand leisten. Wie sollte man also meinen oder annehmen, sie seien Götter? Weder vor den Dieben noch vor den Räubern können sie sich retten, die hölzernen und vergoldeten und versilberten Götter, welchen jene Starken Gold und Silber, mit dem sie überzogen sind, wegnehmen“.

Nehmet weg, nehmet weg ohne Zagen, allerheiligste Kaiser, den Schmuck der Tempel. Diese Götter mögen das Feuer der Münzstätte oder die Flamme des Metallbergwerks schmelzen, alle Weihegeschenke verwendet zu eurem Nutzen und macht sie zu eurem Eigentum. Nach Vernichtung der Tempel seid ihr vermöge der Kraft Gottes zu Höherem fortgeschritten. Ihr habt die Feinde besiegt, das Reich vergrößert und habt, um euren Mut mit noch größerem Ruhm zu umgeben, mit Änderung und Verachtung der Jahreszeitenfolge im Winter, was noch nie geschehen ist noch geschehen wird, die schäumenden und tobenden Wogen des Ozeans bezwungen. Unter euren Rudern erzitterte die Woge eines bereits uns fast unbekannt gewordenen Meeres, und der Britanne entsetzte sich vor dem unverhofften Anblick des Kaisers. Was wollt ihr noch weiter? Vor eurem Mut wichen besiegt die Elemente zurück, Daß aber Gott befiehlt, es sollen keine Götzenbilder gemacht werden, zeigen die Verordnungen des allerheiligsten Gesetzes an. Im Buche Exodus finden wir nämlich also geschrieben: „Ihr werdet euch keine silbernen Götter noch goldene Götter machen“. Und wiederum im gleichen Buche finde ich das gebietende Wort Gottes: „Du wirst dir kein Götzenbild machen noch das Bild irgendeines Menschen“. Schande kündet den Elenden der Heilige Geist an, weil er die Irrenden zurückrufen, nicht verderben will, und er sagt durch Isaias: „Ihr werdet mit Schanden beschämt werden, die ihr auf Schnitzbilder vertraut, die ihr zu den gegossenen Bildern sagt: Ihr seid unsere Götter“. Er gibt auch ein Gesetz, welches das gottgeweihte Volk mit Ehrfurcht beständig beobachten soll, er gebietet also: „Du wirst Gott den Herrn anbeten und ihm allein dienen“. Und im Deuteronomion werden ähnliche Gebote Gottes wahrgenommen, es heißt nämlich: „Es wird für dich keine anderen Götter geben außer mir“. Er fährt noch fort, um ihren Herzen die Wucht seiner Majestät einzudrücken: „Sehet, sehet, daß ich es bin und daß es keinen Gott gibt außer mir. Ich werde euch vernichten und lebendig machen, schlagen und heilen, und es gibt niemand, der aus meinen Händen befreien könnte“. In der Apokalypse wird auch das gleiche in heiliger Offenbarung kundgetan; es steht nämlich geschrieben: „Und ich sah einen andern Engel mitten im Himmel fliegen, der ein ewiges Evangelium hatte, um es auf der Erde zu verkünden bei allen Stämmen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern, indem er mit lauter Stimme sprach: „Fürchtet vielmehr den Herrn und gebet ihm, die Ehre; denn die Stunde seines Gerichtes ist gekommen. Betet ihn an, der Himmel und Erde, Meer und alles, was darin ist, gemacht hat“. Auch unser Herr Jesus Christus, der die Anordnungen des väterlichen Gesetzes hütet, tut das gleiche in verehrungswürdiger Bestimmung kund; er sagt nämlich: „Höre Israel: der Herr dein Gott ist der einzige Gott und du wirst den Herrn, deinen Gott lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus deiner ganzen Kraft: das ist das erste. Und das zweite ist diesem gleich: du wirst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten“. Es folgt aber diesem göttlichen und verehrungswürdigen Gebot eine unvergängliche und heilige Schlußfolgerung des Herrn. Er fügt nämlich, um noch klarer den Weg des Heiles zu zeigen, bei und spricht also: „Das ist das ewige Leben, daß sie Dich erkennen, den einzigen wahren Gott und den Du gesandt hast, Jesus Christus. Ihr kennt nun die Beschaffenheit der heiligen Gebote; was ihr befolgen, was ihr vermeiden müßt, habt ihr aus den verehrungswürdigen und unvergänglichen Worten entnommen. Höret anderseits, welches Verderben die Verächter erwartet, mit welchem Unheil der Zwang eines verehrungswürdigen Gesetzes sie umstrickt hat. Die Schlußfolgerung der verehrungswürdigen Gebote wird nämlich in folgende Worte zusammengefaßt: „Wer den Göttern opfert neben dem Herrn allein, wird vertilgt werden“. Wenn bloß den gottlosen Menschen die furchtbare Strafe treffen würde, wenn bloß dem Sünder die Strenge des Gesetzes drohte, würde er wohl sich zum religiösen Frevel mit wahnsinnig hartnäckiger Verwegenheit ermutigen; nun droht er auch der Familie und den Nachkommen, und das tut er deswegen, damit kein Teil des verruchten Samens übrig gelassen werde, damit keine Spur des heidnischen Geschlechtes verbleibe; er sagt: „Wer den Göttern opfert, wird vertilgt werden“. Bedenke, was du tust, elende und jämmerliche Einbildung. Deine Untat verdammt eine Menge, wird eine Menge verderben, über den ganzen Bestand deines Geschlechtes verteilt sich die fortwuchernde Strafe. Warum aber gegen die Opfernden die Macht des gegebenen Gesetzes so wütet, wird im Deuteronomion mit deutlicher Kennzeichnung kundgetan. So finden wir nämlich geschrieben: „Sie haben den Dämonen geopfert und nicht Gott“. Gib dich «nicht» befleckten und unreinen Geistern preis, erwarte nicht von der Unterwelt Hilfe, flehe nicht zu denjenigen, welchen du mit Gottes Gnade gebieten sollst, Siehe dieser Dämon, welchen du verehrst, erzittert, wenn er die Namen Gottes und seines Gesalbten hört und um uns auf unsere Frage zu antworten, bringt er kaum stotternde Worte zusammen; wenn er sich an einen Menschen hängt, wird er zerrissen, gebrannt, geschlagen und legt sofort ein Bekenntnis seiner begangenen Freveltaten ab. Daß du ihn nicht verehrst, ihn nicht anrufst, vor ihm dich nicht niederwirfst und die Kniee beugst, ist das Gebot oder vielmehr Verbot des verehrungswürdigen Gesetzes. Daher die Strenge der Strafe, daher das furchtbare Strafurteil, weil du das Joch der Knechtschaft lieber wählst als die durch Gottes Gnade gewährte Freiheit. Der höchste Gott hört nicht auf, dieses Verbrechen mit heilsamem Wort zu treffen, sondern seine Barmherzigkeit drängt durch oftmalige Drohung die irrenden Menschen zur Besserung. Höre, was das göttliche Wort durch den Propheten Isaias sagt: „Sie haben Götter angebetet, welche ihre Finger gebildet, und es beugte sich der Mensch und erniedrigte sich der Mann und nicht werde ich dies ihnen hingehen lassen“. Auch euch, o gottlose Menschen, redet die erzürnte Gottheit an und trifft noch immer eure Irrtümer mit heiligem Wort. Er sagt nämlich in folgendem durch denselben Propheten: „Ihnen habt ihr Trankopfer ausgegossen und ihnen habt ihr Opfer dargebracht; darüber soll ich mich nicht entrüsten? spricht der Herr“. Noch immer läßt der Erlösergott seine Entrüstung in der Schwebe und schiebt die Strenge auf, ob das Sündigen euch nicht etwa reue, ob ihr nicht irgendwie dem Verderben eines gottlosen Willens ausweichet. Sehet, mitten in seiner heftigen Exilrüstung redet er wieder mit gemäßigten Worten zu und hält die Geißel seines Zornes nieder. Er sagt nämlich durch den Propheten Jeremias: „Gebet nicht fremden Göttern nach, um ihnen zu dienen, und betet sie nicht an, damit ihr mich nicht aufreizt mit den Werken eurer Hände zu eurem Verderben“. Warum verstopfst du, so zum Frevel geneigt, deine Ohren? Warum eilst du so in hartnäckig feuriger Raserei in dein tödliches Verderben? Frei hat dich Gott erschaffen; in deiner Hand liegt es, daß du lebest oder untergehst. Warum stürzt du dich in Abgründe? Auf schlüpfrigem Pfad befindlich, eben im Begriff zu fallen, halte einmal die taumelnden Füße an. Siehe das Urteil wird ausgesprochen, siehe die Strafe wird bestimmt. Lange hat die göttliche Milde deine Frevel geschont, lange hat sie über deine Untat gleichsam rücksichtsvoll hinweggesehen. Du gelangst zu jener mißlichen Lage, wo die Hoffnung, wo die Wünsche aufhören; lerne, um klarer unterrichtet zu sein, den Ausgang der Strafe kennen. Darüber ist in der Apokalypse ein vollgiltiger Ausspruch; es steht nämlich so geschrieben: „Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und das Malzeichen an Stirne und Hand empfangen hat, wird auch er vom Zornwein Gottes trinken, der im Kelche seines Zornes gemischt ist, und mit Feuer und Schwefel gepeinigt werden vor den Augen des Lammes, und der Rauch ihrer Qualen wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit, und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht alle, welche das Tier und sein Bild anbeten „.

Doch auch euch, allerheiligste Kaiser, wird der Zwang zu züchtigen und zu strafen aufgenötigt, und es wird euch durch das Gesetz des höchsten Gottes geboten, daß eure Strenge die Untat des Götzendienstes in jeder Weise verfolge. Höret und vertrauet euren heiligen Sinnen an, was Gott für diese Freveltat befiehlt. Im Deuteronomion ist dieses Gesetz verzeichnet; es lautet nämlich: „Wenn dein Bruder oder dein Sohn oder deine Frau, welche an deinem Busen ruht, oder dein Freund, welchen du deinem Leben gleich achtest, dich bittet in heimlichem Zureden: Laßt uns hingehen und anderen Göttern, den Göttern der Heidenvölker, dienen, so stimme ihm nicht bei und höre nicht auf ihn, und dein Auge soll ihn nicht schonen und du wirst ihn nicht geheim halten. Laut wirst du es von ihm verkünden; deine Hand soll zuerst sich über ihn erheben, um ihn zu töten, und darnach die Hand des ganzen Volkes, und sie werden ihn steinigen und er wird sterben, weil er dich von deinem Gott abzuwenden gesucht hat“. Weder den Sohn befiehlt er zu schonen noch den Bruder, und sogar durch die Glieder der geliebten Gattin stößt er das Racheschwert. Auch den Freund verfolgt er mit erhabener Strenge und das ganze Volk wird bewaffnet, um die Leiber der Ruchlosen zu zerfleischen. Ja sogar über ganze Städte wird der Untergang verhängt, wenn sie auf dieser Freveltat ertappt wurden; damit eure Fürsorge dies klarer kennen lerne, will ich das Urteil des angeordneten Gesetzes vorbringen. Im gleichen Buche hat der Herr ganzen Städten in folgenden Worten die Strafe bestimmt; er sagt nämlich: „Oder wenn du in einer von den Städten, welche der Herr, dein Gott, dir zur Wohnung gibt, sagen hörst: Lasset uns hingehen und fremden Göttern dienen, welche ihr nicht kennt, so wirst du sie morden und alle töten, welche in der Stadt sind, mit Schwerthieben, und die Stadt mit Feuer verbrennen und sie wird ohne Wohnung sein, wird nicht mehr aufgebaut in Ewigkeit, damit der Herr ablasse von seinem grimmigen Zorne. Und er wird dir Barmherzigkeit gewähren und sich deiner erbarmen und dich mehren, wenn du die Stimme des Herrn deines Gottes hörst und seine Gebote beobachtest“. Den Lohn seiner Barmherzigkeit verspricht euch, allerheiligste Kaiser. der höchste Gott und bestimmt Zuwachs von gar großem Umfang. Tut daher, was er befiehlt, erfüllt, was er vorschreibt. Eure Oberleitung ist mit höheren Gaben überhäuft. Erst in den Anfangsgründen des Glaubens befindlich, habt ihr schon die Zunahme der göttlichen Gunst gemerkt. Nie hat euch die verehrungswürdige Hand Gottes im Stich gelassen, nie euren Mühen die Hilfe versagt. Niedergeworfen sind die Scharen der Feinde, und die rebellischen Waffen entsanken immer vor eurem Anblick. Unter das Joch wurden stolze Völker geschickt, und die Wünsche der Perser sind in sich zusammengesunken. Die mit ihren Übeln behaftete Grausamkeit konnte nicht länger gegen euch standhalten. Die Kraft Gottes habt ihr beide in verschiedenem Geschick verspürt: euch wurde ein himmlischer Siegeskranz zuteil und durch euer Glück wird unser Unglück gehoben. Diesen Lohn, allerheiligste Kaiser, hat euch der höchste Gott für euren Glauben gewährt, mit diesen Auszeichnungen inzwischen beschenkt, ladet er euch zu den Geheimnissen des verehrungswürdigen Gesetzes ein. Mit reinem Sinn, mit treuem Gewissen, mit unverdorbenem Gemüte möge eure Milde immer den Himmel anschauen, von Gott immer Hilfe erhoffen, die verehrungswürdige Gottheit Christi anflehen und zum Heile des Erdkreises und eurem eigenen geistige Opfer dem Erlösergott darbringen. So wird euch alles glücklich vonstatten gehen, Sieg, Reichtum, Friede, Fülle, Gesundheit und Triumph, daß ihr durch die göttliche Majestät gefördert, den Erdkreis in glücklicher Herrschaft regieret.

 

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4 Gedanken zu “Vom Irrtum der heidnischen Religionen

  1. Hat dies auf Neue Reconquista rebloggt und kommentierte:
    Und hier erhält man einen kleinen Einblick in die ach so tollen früheren Kulte. Sexsucht, Drogensucht, Wahn und Idiotie. Die „alten Götter“ begangen Mord, Inzest, Vergewaltigung, Kannibalismus und Anderes verrücktes. Jeder der sich „Neuheide“ nennt, sollte darüber bescheid wissen, was er da anbeten möchte. Und letztlich bleibt bei der ganzen Heidnerei nur Saufen und Sex. Sonst nix. Mehr ist nicht dahinter.

    • Hallo, auf dieser Seite https://www.unifr.ch/bkv/awerk.htm können Sie sämtliche Werke der Kirchenväter lesen. Es ist allerdings äusserst mühsam diese Werke dort zu lesen .. schauen Sie selber .. Ich auch nicht! Ich nehme mir erstmal die Zeit, alle Werke so bei mir zu veröffentlichen, damit sie besser zu lesen sind also in einem zuuug .. und nicht dieses klick, drei Sätze lesen, dann wieder klick .. klick ..

      • Danke! Es ist sehr lehrreich das alles dort zu lesen. Vor allem wäre es mal schlau für die Kirchenhassenden Protestanten.. Die wissen ja gar nicht worüber sie reden und scheitern grad an primitivsten Kulten..

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